In den Ötztaler Alpen in Tirol ist die Leiche eines Medizinstudenten aus München entdeckt worden, der im August 2001 von seinen in Hof lebenden Eltern als vermisst gemeldet worden war. Walter Pupp vom Landeskriminalamt Tirol sagte, der Tote sei auf einer Höhe von 3000 Metern im Eis des Taschachferner-Gletschers im hinteren Pitztal gefunden worden.
Bergführer Andreas Steger, der eine Wandergruppe für den DAV Summit Club auf einer Tagestour nahe der Wildspitze, Österreichs zweithöchstem Berg, begleitet hatte, bemerkte bei der Wanderung am vergangenen Donnerstag einen Skistock und eine Alurettungsfolie, die in einiger Entfernung aus dem Eis ragten.
Steger informierte die Einsatzkräfte, die mit einem Hubschrauber zum Fundort flogen und die Leiche mit einem Bohrhammer aus dem Eis befreiten. Der Tote habe in der Gerichtsmedizin über seinen Zahnstatus identifiziert werden können, sagte Walter Pupp vom Landeskriminalamt Tirol. Nach der Obduktion seien die Angehörigen informiert und die Leiche für die Überführung nach Bayern freigegeben worden.
Die Tiroler Polizei geht davon aus, dass der Mann allein und ohne Seil auf dem Gletscher unterwegs war und in eine Gletscherspalte gestürzt ist. Laut Obduktionsbericht ist der Student im Gletschereis erfroren. Seine Leiche kam nun wegen der starken Eisschmelze in diesem Jahr zum Vorschein.
Nach Presseberichten hatte die bayerische Polizei im Jahr 2001 zunächst ohne Erfolg nach dem Studenten gesucht, bevor dann im November 2001 das Auto des Vermissten auf dem Parkplatz der Pitztaler Gletscherbahnen entdeckt wurde. Vor drei Jahren wurde dann der Rucksack des Münchner Studenten auf dem Gletscher gefunden.