Lebensgefühl:Kommen und gehen

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Schwabing verändert sich. Im Mai des vergangenen Jahres wurde der umgestaltete Wedekindplatz eingeweiht. (Foto: Catherina Hess)

Jetzt schimpfen sie wieder, weil eine weitere Institution im Viertel verschwindet. Doch Veränderungen, auch erzwungene, sind schon immer Teil der Geschichte Schwabings

Von Karl Forster, München

"Trauert nicht, ihr Völkerscharen, / Ob der schweren Zeit der Not. / Packt das Leben bei den Haaren. / Morgen ist schon mancher tot." Kämen Münchens Verantwortliche für Straßen- und Plätzenamen heute in die Verlegenheit, jenem Brunnen eine neue Inschrift verpassen zu müssen, der dem Dichter Frank Wedekind gewidmet ist, sie kämen an dessen Verse unter dem Titel "Tingel Tangel" nicht herum. Weil hier die Vergänglichkeit des Lebens und die gerade heute so populäre Angst davor schon in der zweiten Strophe mit einer eindeutigen Medizin bekämpft werden: "Küssen, um geküsst zu werden, / Lieben, um geliebt zu sein, / Gibt's ein schöner Los auf Erden / Für ein artig Mägdelein?"

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