Verkehr:Der Fluch der günstigen Lage

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Schäftlarn leidet besonders unter dem Durchgangsverkehr

Das virulenteste Problem in Schäftlarn liegt seit Jahren auf der Straße: Das Thema Verkehr ist ein Dauerbrenner. Die günstige Lage der Kommune mit ihrem Ortsteil Hohenschäftlarn an der Autobahn 95 und der B 11 ist für die Anwohner gleichzeitig ein Fluch: Auf der Starnberger Straße rauschen regelmäßig riesige Schwertransporter mitten durch den Ort, die in den engen Kurven teilweise über die Gehsteige fahren. Und was die B 11 für den Ort bedeutet, mussten die Einwohner 2016 schmerzlich erfahren, als die Hauptverkehrsader sechs Monate gesperrt war.

Seit Jahren wird daher eine Umgehungsstraße gefordert. Dass die Kommune die in Eigenregie bauen soll, hat der Gemeinderat schon 2012 entschieden. Umstritten ist allerdings nach wie vor der Verlauf. Gehandelt werden derzeit noch zwei Trassen. Eine durch den Bannwald gilt zwar aus Umweltschutzgründen als nicht durchsetzbar, trotzdem wird sie von Teilen des Gemeinderats favorisiert. Neben der Gemeindeunion und Teilen der CSU haben sich kürzlich auch drei der fünf Grünen-Gemeinderäte gegen die alternative ortnahe Trasse ausgesprochen - eine Trasse durch den Wald lehnt die Partei aber ab.

Wie Bürgermeister Matthias Ruhdorfer (CSU) sagt, werden beide Varianten derzeit noch von der Regierung geprüft. Wenn das Ergebnis vorliege, müsse sich der Gemeinderat entscheiden. Sobald man sich auf eine Trasse geeinigt habe, werde man den Antrag auf Planfeststellung stellen. Abgesehen von den Bedenken aus Umweltschutzgründen sieht Ruhdorfer die Waldtrasse im Nachteil, was ihre entlastende Wirkung betrifft: Pkw-Fahrer könnten die entferntere Variante meiden und weiter durch den Ort fahren. Der Bürgermeister hofft, dass dem Gremium noch im März oder April die Bewertungen vorliegen und es dann in die Abstimmung über die Trasse gehen kann. Die jüngsten Äußerungen der Grünen stimmen ihn allerdings auch skeptisch.

© SZ vom 15.02.2018 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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