Unterföhring:Die Sanierung kann beginnen

Lesezeit: 2 min

Das Sportzentrum ist in die Jahre gekommen. Brandschutz und Abnutzung fordern ihren Tribut. (Foto: Claus Schunk)

Unterföhring rechnet mit Kosten bis zu 17 Millionen Euro, wenn im Sportzentrum alle Wünsche der Gemeinde und der Vereine umgesetzt werden. Die Klubs müssen so lange in zwei Traglufthallen ausweichen

Von Sabine Wejsada, Unterföhring

Die Sanierung des Sportzentrums an der Jahnstraße ist beschlossene Sache - die zu erwartenden Kosten allerdings bereiten zumindest einem Teil des Gemeinderats erhebliches Kopfzerbrechen. In der Sitzung des Gremiums am Donnerstagabend jedenfalls entspann sich erneut eine Diskussion darüber, ob angesichts einer Summe von bis zu 17 Millionen Euro ein Abbruch und Neubau nicht sinnvoller sei als eine Kernsanierung des fast 30 Jahre alten Gebäudes.

Betina Mäusel, Zweite Bürgermeisterin und CSU-Gemeinderätin, hatte bereits vor einem Jahr einen Neubau ins Gespräch gebracht und quer durch alle Fraktionen Unterstützung gefunden. Der von ihr geäußerte Wunsch, einen Vergleich der Ausgaben für Sanierung und Neubau anzustellen, scheiterte damals an der knappen Mehrheit im Gremium.

Da die Kostenschätzung eines Münchner Planungsbüros aus dem Jahr 2014 von mindestens 7,3 Millionen Euro nicht mehr zu halten ist, nachdem Gemeindeverwaltung und Vereine ihre Wünsche und Anregungen vorgebracht haben, und nun weitere 4,1 Millionen Euro freigegeben werden müssen, plädierte Mäusel erneut für eine Neubewertung des Projekts.

Ein Neubau kostet mindestens 20 Millionen Euro

Noch dazu, weil der Finanzausschuss für den Haushalt des nächsten Jahres bereits eine Summe von 17 Millionen Euro für gesetzt ansieht. "Ich frage mich, wofür wir vorher die Planer bezahlt haben, wenn es jetzt so teuer wird", kritisierte Mäusel.

Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer (Parteifreie Wählerschaft Unterföhring, PWU) verteidigte die Sanierung und wurde dabei von Bauamtsleiter Lothar Kapfenberger unterstützt, der die "Zahl 17 Millionen" nicht so stehen lassen wollte.

Nach seiner Einschätzung könne man summa summarum von 13 bis 14 Millionen Euro für die Sanierung ausgehen, ein Neubau koste mindestens 20 Millionen Euro. Außerdem müssten die Vereine dann nicht nur 18 Monate auf die Nutzung der Halle verzichten, sondern drei bis vier Jahre.

Die Mehrheit des Gemeinderats folgte dieser Argumentation; gegen die Stimmen von Mäusel und Josef Ebert (CSU) sowie Marianne Rader (PWU) wurde das Geld freigegeben.

Zwei Traglufthallen für die Sportler

Der Zeitplan für die Sanierung ist festgezurrt: Bis zum 1. Oktober werden nach den Worten von Bürgermeister Kemmelmeyer auf dem Gelände die beiden Traglufthallen aufgebaut sein, in denen die Sportfreunde während der Bauarbeiten ein Ausweichquartier finden. Das Gebäude mit Dreifach- und Tennishalle soll innerhalb von 18 Monaten generalüberholt werden: Die Dachkonstruktion wird erneuert, der Boden in den Hallen auch. Vor allem aber muss der Brandschutz optimiert werden.

Sonst droht die Schließung der Hallen. Das Landratsamt hat Unterföhring nur einen Aufschub bis 2017 gegeben - "Dann müssten wir zusperren, wenn nichts gemacht wird", sagte Kemmelmeyer. Die Vereine, allen voran den TSV Unterföhring mit seinen mehr als 1200 Mitgliedern, würde dies vor erhebliche Probleme stellen. Erneuert werden müssen laut dem Bürgermeister darüber hinaus Heizungsanlage, Elektrik und sanitäre Anlagen. Die Bausubstanz des Gebäudes sei gut, sagte Kemmelmeyer.

© SZ vom 24.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: