Umweltschutz:Mit Geld gegen den Feinstaub

Grünwald gibt Zuschuss für Einbau neuer Kamin- und Kachelöfen

Grünwalder, die ihre alten Kamin- oder Kachelöfen gegen neue und umweltfreundlichere austauschen, erhalten künftig von der Gemeinde einen Zuschuss in Höhe von 30 Prozent der Kosten, höchstens aber 700 Euro. Das hat der Verwaltungsausschuss einstimmig beschlossen. Das Gremium empfiehlt dem Gemeinderat, dafür im Haushaltsjahr 2018 Mittel in Höhe von 50 000 Euro einzustellen.

Vor allem ältere Kleinfeuerungsanlagen sind ein großes Problem für die Umwelt, wie die Leiterin des Umweltamtes, Silvia Fuchs, im Verwaltungsausschuss sagte. "Die gesundheitsschädlichen Feinstaub-Emissionen aus kleinen Holzfeuerungsanlagen übersteigen in Deutschland mittlerweile die aus Motoren von Lkw und Pkw." Die 2010 novellierte Bundes-Immissionsschutzverordnung legt fest, dass veraltete Anlagen ausgetauscht werden müssen, es gibt dafür eine Übergangsregelung. Von dieser ausgenommen sind allerdings offene Kamine, Grundöfen und nicht gewerblich genutzte Herde und Backöfen sowie Öfen, die vor 1950 errichtet worden sind.

"Angesprochen werden sollen vor allem die Personen, die ihre Anlage noch nicht austauschen müssen", erklärte Bürgermeister Jan Neusiedl (CSU). Diese sollten durch die Finanzhilfe ermuntert werden, ihre Öfen zu ersetzen. "Ein moderner Kaminofen, der eine veraltete Feuerstätte ersetzt, hilft, Schadstoffe um bis zu 85 Prozent zu reduzieren", sagte Fuchs. Experten empfehlen, Feuerstätten, die älter als 15 bis 20 Jahre sind, durch energieeffiziente Anlagen zu ersetzen. Die Kosten hierfür betrügen, so Fuchs, "ab 500 Euro aufwärts". Auch die Nachrüstung offener Kamine wird gefördert. Zwei Kaminkehrer betreuten in Grünwald 2890 Anwesen, in diesen fänden sich 1856 offene Kamine, von denen allerdings 85 Prozent nicht genutzt würden, so Fuchs.

© SZ vom 23.02.2018 / cw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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