Taufkirchen/Ottobrunn:Bäume ohne Genehmigung gefällt

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Von daniela bode, Taufkirchen/Ottobrunn

An der Robert-Koch-Straße in Taufkirchen, gleich neben dem Casino, ist auf einer Fläche von etwa einem Hektar Wald zum Teil unerlaubt abgeholzt worden. "Wenn in Brasilien Regenwald abgeholzt wird, laufen alle zum Marienplatz. Wenn in Ottobrunn und Taufkirchen Bäume gefällt werden, interessiert das keinen", kritisiert Sebastian Lumpe, Grünen-Gemeinderat aus Ottobrunn. Jeder normale Gartenbesitzer müsse sich bei der Bauverwaltung informieren, wenn er einen Baum fällen wolle. Wo bis vor kurzem noch ein Hektar Wald aus Eichen, Hainbuchen und Fichten stand, sind nun nur noch Baumstümpfe zu sehen. Das betreffende Areal liegt auf Taufkirchner Grund, direkt an der Grenze zu Ottobrunn. Der Bebauungsplan setzt die Fläche als schützenswerten Baumbestand fest.

Wie von Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander zu erfahren ist, waren einige Bäume nachweislich vom Borkenkäfer befallen. Daher hatte das Umweltamt seiner Gemeinde einer "begrenzten Fällung" zugestimmt. Doch daran hielten sich die Zuständigen nicht. "Der Umfang der gefällten Bäume geht erheblich über den im Vorfeld abgestimmten Umfang hinaus", sagt Sander. Er nimmt an, dass die Fällungen vom Eigentümer ausgegangen sind, dessen Namen er aus Datenschutzgründen nicht nennen dürfe, wie er sagt. Er könne nur sagen, dass es sich um keinen dort noch ansässigen Betrieb handle.

Den Vorwurf der Ottobrunner Grünen, dass eine Abholzung hier keinen interessiere, lässt Sander allerdings nicht auf sich sitzen. Die Gemeinde habe den Eigentümer im Rahmen des anhängigen Verwaltungsverfahrens zur Stellungnahme aufgefordert, sagt er. Sebastian Lumpe fordert derweil Konsequenzen: "Wir wollen, dass dort wieder aufgeforstet wird", sagt er. Ob das so kommen wird, ist allerdings offen. Bürgermeister Sander sagt, er könne im laufenden Verwaltungsverfahren auch nichts über gegebenenfalls gezogene Konsequenzen sagen.

© SZ vom 27.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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