Sportarena in Unterhaching:Nichts als Gerüchte

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Fleißig gearbeitet wird in der Sportarena Unterhaching: Im Moment werden die Umkleiden erneuert. Bürgermeister Wolfgang Panzer schätzt, dass die Arbeiten am 31. Juli 2017 beendet sein werden. (Foto: Angelika Bardehle)

Die Anlage wird entgegen anderslautender Aussagen nicht abgerissen, sondern saniert. Doch die Bauarbeiten dauern länger als geplant. Derzeit werden Duschen und Umkleiden erneuert.

Von Iris Hilberth, Unterhaching

Viele Unterhachinger waren sicher nur irritiert, als sie am Mittwoch das örtliche Anzeigenblatt aus ihrem Briefkasten nahmen. Andere aber waren so entsetzt, dass sie gleich im Rathaus anriefen. "Jetzt droht sogar der Abriss!", hatte Hallo getitelt und das Ende der Sportarena am Utzweg ausgerufen. Rathaussprecher Simon Hötzl konnte die Bürger beruhigen. "Wir sind im Bauzeitplan hinterher, aber von Abriss kann überhaupt keine Rede sein. An solchen Gerüchten ist nichts dran", sagte er.

Seit Jahren ging es nass nei, die Schäden waren größer als angenommen

Tatsache ist, dass die erst elf Jahre alte Halle direkt neben dem Lise-Meitner-Gymnasium derzeit umfangreich saniert wird. Denn Unterhachings schicker, 16,8 Millionen teuren Sportstätte, in der Ballsportler wie Kunstturner, Judoka, Kletterer und Tänzer auf 8000 Quadratmetern optimale Bedingungen zur Ausübung ihrer Sportarten vorfinden, ist es recht nass reingelaufen, und das schon seit vielen Jahren. Es hatte sich herausgestellt, dass die Duschen undicht waren und die Wände der Umkleiden dadurch immer feuchter wurden.

Es führte also kein Weg daran vorbei, die verschiedenen Sanitärtrakte aufzureißen und alles neu zu machen. 1,134 Million Euro, so schätzte die Gemeinde aufgrund eines Gutachtens Anfang des Jahres, würde die Sanierungsmaßnahme kosten. Inzwischen musste sie noch einmal 400 000 Euro drauflegen. Denn nach dem Öffnen eines der betroffenen Bauteile war klar geworden, dass der zu behebende Schaden doch größer ist.

Um aber den Trainingsbetrieb möglichst uneingeschränkt weiterlaufen zu lassen, hat die Gemeinde die Arbeiten in vier Bauabschnitte eingeteilt. Seit April wird bereits - was die Umkleiden betrifft - auf einer Baustelle trainiert. Ausgebaute Toiletten und Waschbecken stapeln sich seither neben der Kletterwand, rot-weiße Absperrbänder und Gitter trennen die Baustelle von den derzeit zugänglichen Hallenteilen und die in Container auf dem Parkplatz verlagerten Umkleideräume erinnern die Sportler weiterhin daran: Hier wird noch immer gebaut.

Dass die Fundamente auch betroffen sind, seien lediglich Gerüchte

Bereits zweimal musste die Gemeinde ihren Zeitplan nach hinten korrigieren. Ursprünglich sollte bereits diesen November alles gerichtet sein, dann wurde der Termin auf April 2017 verschoben. Jetzt geht Bürgermeister Wolfgang Panzer (SPD) davon aus, dass am 31. Juli auch der letzte Bauabschnitt erledigt sein wird. In der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend skizzierte er den Zeitplan. Begonnen worden sei jetzt mit dem dritten Abschnitt, den Umkleiden im Untergeschoss, von April an folge dann zum Abschluss noch der Trakt der Judohalle.

Dass nun auch noch die Armierungen der Betonfundamente verrostet sein könnten, wie es in der Berichterstattung von Hallo heißt, weist Rathaussprecher Hötzl zurück. "Das sind nichts weiter als Gerüchte", sagte er, "wir können uns auch nicht erklären, woher die stammen." Bei einer genauen Untersuchung des Gebäudes seien selbstverständlich auch die Fundamente überprüft worden. "Die Schäden betreffen nur die Sanitärtrakte", sagt Hötzl.

Das Anzeigenblatt hatte sich auf den TSV Unterhaching, den Hauptnutzer der Sportarena, berufen. Der Verein hätte Bedenken geäußert, dass ein "langwieriger Komplettabriss" drohe. Der TSV will mit solchen Aussagen aber nichts zu tun haben. Geschäftsführer Mihai Paduretu betonte, es gebe keine derartigen Befürchtungen im Verein. "Solche Aussagen wurden weder von der Geschäftsstelle noch vom Präsidium gemacht", sagte er.

© SZ vom 25.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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