Spatenstich für das Kinderhaus:Verspäteter Baubeginn

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Die neue Einrichtung "Untere Straßäcker" in Garching wird erst Herbst 2018 fertig.

Von Gudrun Passarge, Garching

Es ist vollbracht. Garchings Bürgermeister Dietmar Gruchmann (SPD) hat den symbolischen Spatenstich am Freitagvormittag als "kleinen Startschuss" bezeichnet. Gemeint ist das Kinderhaus "Untere Straßäcker", um das es gewaltige Wortgefechte im Stadtrat gegeben hat und dessen Baubeginn sich wegen einiger Diskussionen immer weiter nach hinten verschob. Eigentlich war geplant, es in diesem Herbst zu eröffnen, doch nun wird es erst im Herbst 2018 fertig werden.

"Wir stehen in einem Wettlauf mit der Zeit", sagte der Bürgermeister. "Die Eltern sitzen uns im Genick." Wegen des Rechtsanspruchs seien Klagen zu befürchten, wenn die Stadt nicht genügend Plätze zur Kinderbetreuung anbieten könne.

Doch weil sich der Bau jetzt verzögert, wird die Stadt für das Übergangsjahr bis zur Fertigstellung Container für zwei Krippengruppen auf dem Grundstück aufstellen, westlich der Baugrube. Als Träger hat sich die Diakonie Jugendhilfe Oberbayern bereit erklärt, den Betrieb bereits im Herbst aufzunehmen. Sie wird später auch das Personal im Kinderhaus stellen, das zwei Krippen- und zwei Kindergartengruppen beherbergt. Die Trägerschaft war im Stadtrat heiß diskutiert worden.

Zwölf Wohnungen für das Personal

Jennifer Löwen, Bereichsleiterin der Diakonie für Kinderbetreuung, zeigte sich am Freitag angetan von dem Haus, das die Stadt für 6,4 Millionen Euro errichtet. "Das ist wirklich sehr schön und vor allem großzügig geplant", sagte sie. Nach etlichen Kämpfen im Stadtrat hatte Architekt Jörg Moser umgeplant und die Gruppenräume auf die Südseite verlegt, ebenso wie den Garten. Beides war ursprünglich auf der Nordseite vorgesehen. Außerdem kommen noch zwölf Wohnungen in die beiden Obergeschosse. Sie sind in erster Linie für Personal gedacht - eine Voraussetzung, um Mitarbeiter zu finden.

Bürgermeister Gruchmann sagte bei dem Spatenstich, er sei schon gespannt auf das Haus mit dem Sichtbeton und dem "gescheiten Fußboden". Damit spielte er auf die sehr kontrovers diskutierte Frage an, welcher Belag der beste für die Kinder sei. Der Architekt hatte Estrich vorgesehen, entschieden hat sich der Stadtrat nach langem Hin und Her aber für Linoleum. Doch das ist jetzt alles Schnee von gestern. Die Grube für die Tiefgarage ist bereits ausgehoben und wenn die Kinder in die Container einziehen, können sie zuschauen, wie ihr Kinderhaus Stück für Stück wächst.

© SZ vom 11.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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