Ismaning/Unterföhring:Lärmbrücke

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Für die Isarbrücke kommt kein Schallschutz infrage. (Foto: Stephan Rumpf)

Ismaning fürchtet weitere Belastung durch Ausbau der A 99

Von Irmengard Gnau, Ismaning/Unterföhring

Klack, klack, klack - dieses Geräusch kennen die Bewohner des Ismaninger Südens nur allzu gut. So hallt es regelmäßig zu ihnen hinüber, wenn ein Auto oder Lastwagen bei entsprechenden Windverhältnissen auf der A 99 die Isarbrücke überquert. Wenn der Autobahnring erst wie geplant achtspurig ausgebaut ist, befürchten die Bewohner der Nordgemeinde noch mehr Lärm. Die Kommunalpolitiker fordern deshalb eine Tempominderung.

Der Autobahnring um München zählt zu den meistbefahrenen Straßen Europas, gerade im Norden und Osten des Landkreises weiß das jeder Bürger aus eigener Erfahrung. Um die täglichen Staus zu mindern, wurde beschlossen, die A 99 auf acht Spuren zu erweitern. Für den ersten Bauabschnitt zwischen dem Autobahnkreuz München-Nord und der neu verlegten Anschlussstelle Aschheim/Ismaning besteht bereits Baurecht, die Vorbereitungen für die Arbeiten sollen bald beginnen. Betroffen sind die Kommunen Ismaning, Unterföhring und Aschheim. Diesen hat die Regierung von Oberbayern nun den neuen Planungsstand vorgelegt.

Zentrale Änderung darin: Wie die jüngsten Überprüfungen ergeben haben, halten drei der Autobahnbrücken auf der Ausbaustrecke den extrem hohen Anforderungen auf der A 99 nicht mehr Stand. Die Überführungen können deshalb nicht wie gedacht nur ertüchtigt werden, sondern müssen komplett abgerissen und vollständig erneuert werden. Zum Leidwesen der Ismaninger betrifft diese Bewertung allerdings nur die Brücke über die Staatsstraße 2053, jene über die S-Bahntrasse und die Überführung des Mittleren Isarkanals. Die Isarbrücke zwischen Garching und Ismaning hingegen bleibt außen vor.

Im Gemeinderat zeigte sich Ismanings Bürgermeister Alexander Greulich (SPD) sichtlich enttäuscht von dieser Situation. Wie ihm mitgeteilt worden sei, werde es aufgrund der Statik auch nicht möglich sein, auf der Isarbrücke einen zusätzlichen Lärmschutz zu installieren. Unter diesen Umständen, bekräftigte SPD-Fraktionssprecherin Johanna Hagn, "erheben wir vehement die Forderung nach einer Nachtsenkung des Fahrtempos". Nach 22 Uhr sollen Autos an dieser Stelle nur noch mit gedrosselter Geschwindigkeit über die A 99 fahren dürfen, forderten die Gemeinderäte in großer Einigkeit. Zudem investieren Unterföhring wie auch Ismaning in den kommenden Jahren selbst hohe Summen in den Lärmschutz entlang der A 99.

Die Pläne zum Ausbau der A 99 liegen in den Rathäusern der betroffenen Gemeinden zur Einsicht aus. In Unterföhring bis 27. Februar; Aschheim bis 6. März; Ismaning von 13. Februar bis 17. März.

© SZ vom 11.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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