Garching:Übung im Schacht

Feuerwehren proben am U-Bahnhof Garching den Ernstfall

Wenn Disconebel durch dunkle Gänge wabert, heißt das nicht zwingend, dass hier zu dröhnenden Beats gefeiert und getanzt wird. Vor allem dann nicht, wenn Einsatzkräfte gleich mehrerer Feuerwehren in voller Montur und mit schwerer Ausrüstung ihrem Dienst nachgehen. Zwar nur zur Probe - aber keinesfalls weniger ernst- und gewissenhaft.

Am Freitagabend probten die Freiwilligen Feuerwehren aus Garching und Hochbrück, die Werkfeuerwehr der Technischen Universität und viele Kollegen der benachbarten Kommunen sowie der Kreisbrandinspektion am U-Bahnhof Garching den Ernstfall.

Puppen und Kinderwagen bilden das ganze Spektrum der Fahrgäste ab

Ausgehend von einer Annahme: In einem Zug bricht Feuer aus, aber er erreicht noch die Haltestelle Garching. Es kommt zu starker Rauchentwicklung, der an beiden Ausgangsseiten des Bahnhofs aus den Schächten quillt. Ein wahres Schreckensszenario. Aber eines, das die Feuerwehrler beherrschen müssen.

Von 21.30 bis 23.30 also simulierten sie die zügige Rettung und Evakuierung von Verletzten, die Bekämpfung des Brandes, den Einsatz unterschiedlichster Kommunikationsmittel und auch die Errichtung eines Patientensammelplatzes samt Registrierung. Neben zahlreichen Statisten kamen dabei auch Puppen und Kinderwagen zum Einsatz, um das ganze Spektrum an möglichen Fahrgästen abzudecken. Die Einsatzkräfte registrierten alle Verletzten, kategorisierten sie nach dem Grad ihrer Verletzung und behandelten sie. Als gutes Omen für einen Einsatz, den es so hoffentlich nicht geben wird, darf die Tatsache gelten, dass alle Fahrgäste gefunden wurden - lebend.

© SZ vom 27.06.2016 / müh - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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