Bevölkerungswachstum:Stabile Finanzlage

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Höhenkirchen-Siegertsbrunn baut Kitas aus

Von Cristina Marina, Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Die Steuereinnahmen der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn entwickeln sich stabil. Bei der Gewerbesteuer rechnet das Rathaus dieses Jahr mit sechs Millionen Euro, wie schon im vergangenen Jahr. Der Einkommenssteueranteil steigt indes als wichtigste Einnahmequelle leicht um 600 000 Euro auf 8,9 Millionen Euro. Das bildet die Grundlage, um eine ganze Reihe von Investitionen zu stemmen, die die Gemeinde angehen will. Der Hauptverwaltungsausschuss des Gemeinderates hat am Donnerstag den Haushaltsentwurf für 2018 sowie die Finanzplanung für die Jahre 2017 bis 2021 einstimmig angenommen.

Die Agenda ist lang: angefangen vom Neubau der Erich-Kästner-Volksschule, dem Bau des Seniorenzentrums bis zum Ausbau der Kinderbetreuung. Bürgermeisterin Ursula Mayer (CSU) gab zu letzterem bekannt, dass ein Gebäude am Bahnhofsplatz saniert und in eine Kindertagesstätte, bestehend aus Hort und Kindergarten, umgewandelt werden soll; vielleicht sogar noch in diesem Jahr.

Kämmerin Christine Schmidt zeigte sich einerseits zufrieden mit der Entwicklung der Finanzen. Die Einkommensteuer spiegele am besten wider, wie eine Kommune wirtschaftlich aufgestellt sei, sagte sie. Und dies solle immerhin um ganze 7,6 Prozent ansteigen. Diese Entwicklung ist dem Bevölkerungswachstum zu verdanken: 2018 verzeichnete die Gemeinde 150 mehr Bürger als im Vorjahr. In den vergangenen acht Jahren sind insgesamt 1250 Bürger zugezogen.

Andererseits bereiten der Gemeinde die Nachfolgekosten der geplanten Investitionen, die Defizitzahlungen und Personalausgaben für die Kita-Einrichtungen sowie die Kreisumlage Sorgen. Das Volumen für den neuen Haushalt beträgt 34,5 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt, in dem die laufenden Kosten verrechnet werden, verzeichnet mit 23,8 Millionen Euro laut Bürgermeisterin Mayer ein "enormes" Wachstum von sechs Prozent. Die Steuerkraft der Gemeinde, die im vergangenen Jahr fast gleichauf mit dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden lag, wird 2018 mit 1159 Euro pro Einwohner sogar sinken.

Die Zuführung aus dem Verwaltungshaushalt an den Vermögenshaushalt beläuft sich auf 1,6 Millionen Euro. Geplant werden Kredite in Höhe von 2,1 Millionen Euro. Für Investitionen, die naturgemäß aus dem Vermögenshaushalt getätigt werden, stehen 10,6 Millionen Euro bereit.

Das Geld wird unter anderem auch dafür verwendet, ein neues Kinderhaus an der Sigohostraße zu errichten und die Waldkindergärten mit zwei Bauwagen zu verlegen. Die Ottobrunner Straße wird verlängert, das Radwegenetz ausgebaut. Das Wasserwerk wird erweitert und erneuert, wobei die Kosten von 1,2 Millionen Euro auf zwei Millionen gestiegen sind. Das Gerätehaus der Feuerwehr Siegertsbrunn schlägt zu Buche, ebenso der soziale Wohnungsbau und eine S-Bahn-Unterführung für Fußgänger und Radfahrer. Zur Finanzierung werden Rücklagen in Höhe von 1,9 Millionen Euro verwendet. Ende 2017 verfügte die Gemeinde über 4,3 Millionen Euro an Rücklagen. Bis Ende 2018 bleiben mit 2,4 Millionen weniger als die Hälfte und bis Ende 2021 mit einer Million weniger als ein Viertel davon übrig. Die Pro-Kopf-Verschuldung beträgt aktuell 418 Euro.

© SZ vom 10.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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