Kreativität im Doppelpack

Schuld an allem ist Jörg Metes. Im Herbst 1993 gehörte der Ex- Titanic -Chefredakteur Gottschalks "Late Night Show"-Team an. Sein Job: eine schräge Ebene in den Tommy-Talk bringen, mittels Fake-Gästen. Also Menschen, die so tun, als seien sie was Besonderes oder hätten ein krasses Schicksal. Dafür gab es in den Bavaria-Studios Castings, und wer wartete da am selben Tag nebeneinander auf seinen Auftritt? Michael Mittermeier, Alex Liegl und Gabi Rothmüller. Die Herren fielen durch, die Dame nicht. Sie musste eine Friseurin spielen, die erzählte, Prinz Charles sei ein Nachkomme von Heinrich XIII. oder so. Aber für Gottschalk war schon Feierabend, erinnert sich Rothmüller: "Ich hab' in leere Augen geblickt. ,Jetzt sind wir fertig, oder?', fragte er. ,Nee, jetzt kommt Prinz Vlad, der Sohn von Dracula, und dann noch die Friseuse.' Gesendet wurde das nie, mit der Begründung, ich hätte die Schlusspointe gehabt, nicht Gottschalk." Halb so schlimm, findet Alex Liegl: "Aber schau, Gabi: Wo steht er heute und wo stehst du? Du machst schöne Sachen, und er taucht auf und hat wieder daneben gelangt."