20 Jahre SZ-Magazin: Die Party:"Mein Gott, sind die geistreich!"

Lesezeit: 1 min

Stylische Medienmenschen und Lob vom Oberbürgermeister: Das SZ-Magazin feiert 20-jähriges Jubiläum im Haus der Kunst.

Christian Mayer

Es ist nie ganz ungefährlich, den Münchner Oberbürgermeister als Festredner einzuladen. Christian Ude, dessen mächtiges Organ spielend den Terrassensaal im Haus der Kunst füllt, ist kein Freund allzu verträglicher Lobeshymnen, aber ein treuer Leser des SZ-Magazins.

Chefredakteur im Gespräch mit einem Fan: Dominik Wichmann (rechts) vom SZ-Magazin und Münchens Oberbürgermeister Christian Ude. (Foto: Hess)

Und das gilt es am Freitagabend zu feiern: 20 Jahre wird das Magazin, das mit jeder Ausgabe neue Überraschungen bereit hält, wie der OB in seiner Festrede sagt. "Mein Gott, sind die geistreich!", das denke er sich oft bei der freitäglichen Lektüre, um zugleich am Kreuzworträtsel zu verzweifeln - anders als seine Familienmitglieder, die geradezu süchtig danach seien.

Irgendwie weiß aber Ude auch nicht ganz genau, ob er die Redakteure des Magazins nun für den kreativen Erfindungsreichtum bewundern oder belächeln soll - jedenfalls beantworte es "Fragen, die kein Mensch stellen würde" und sei deshalb in der deutschen Medienlandschaft einzigartig und fast nie langweilig.

Mitteilungsbedürfnis der Stylos

"Lauter stylische Menschen" seien zur großen Magazin-Jubelfeier erschienen, sagt der Oberbürgermeister, dem es vor allem die "Frackhosen" des Chefredakteurs Dominik Wichmann angetan haben. Wichmann wiederum verrät in seiner Ansprache das Erfolgsgeheimnis des Magazins: "Wir schauen nicht auf die Agenturen, sondern fragen uns jede Woche, was uns wirklich bewegt hat - und wir appellieren an die Gefühle unserer Leser."

Gute Unterhaltung, das wolle man bieten, und das gelingt auch bei der Feier: DJ Marie Lou legt französische Chansons, Swing und sehr merkwürdige Hillbilly-Parodien auf, was den stylischen Menschen gut gefällt. An der Bar treffen sich derweil Medienleute und Münchner Gesellschaftsdamen, Künstler und Designer und etwa hundert ausgewählte Leser, die unbedingt mal sehen wollen, wie der zweifache Dr. Erlinger und der Kolumnist Axel Hacke aussehen.

Dem Magazin und auch der SZ scheint es, jedenfalls an diesem Abend, richtig gut zu gehen, es herrscht Aufbruchsstimmung und eine tänzerische Leichtigkeit, die gegen halb drei in der Früh im P1 noch einen Höhepunkt erreicht.

Ein schönes Fest zum Heft, das Christian Ude auch künftig bitte seinem kritischen Blick unterziehen möge. "Sagen Sie jetzt nichts!" ist übrigens die Lieblingskolumne des Sozialdemokraten. Das fällt niemals so leicht wie am Freitag, denn auch die stylischen Menschen haben ein sehr großes Mitteilungsbedürfnis.

© sueddeutsche.de/ehr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: