Interview:Die Mutter, die lieber ein Vater wäre

Nicht immer ein Kinderspiel: Viele Mütter tun sich mit ihrer Rolle schwer. (Foto: Catherina Hess)

Für ihr Buch "Die Mutterglück-Lüge" wird Sarah Fischer oft beschimpft. Doch sie verteidigt sich: Viele Mütter litten unter ambivalenten Gefühlen und Depressionen.

Von Martina Scherf

Sarah Fischer hat ein Tabu ausgesprochen: Nicht alle Mütter sind per se glücklich. "Die Mutterglück-Lüge" lautet der Titel ihres Buches (Ludwig-Verlag), und weiter: "Regretting Motherhood - Warum ich lieber Vater geworden wäre". Fischer knüpft damit an die israelische Studie "Regretting Motherhood" an, die großes Aufsehen erregte.

Seither wird die in München lebende Autorin und Mutter einer kleinen Tochter in Talkshows eingeladen - und im Netz wüst beschimpft. "Das geht bis zu Hassmails", erzählt sie, "aber was sagt das über ein Thema aus, wenn Frauen sich nicht trauen, offen darüber zu reden und nur anonymisierte Fernseh- oder Presseinterviews geben?"

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Fischer, 43, hatte den Mut, zu ihren ambivalenten Gefühlen zu stehen. Ihr Buch ist eine ehrliche, teils amüsante, teils bittere Bilanz des Mutterdaseins mit all seinen Mehrfachbelastungen, das sie nicht nur als Glück, sondern auch als Käfig empfinden. Manche litten deshalb sogar an Depressionen, sagt Fischer. Deshalb will die Wahl-Münchnerin und Mongolei-Expertin, die mit Fernsehteams um die halbe Welt gereist ist, mit diesem Tabu brechen.

Sie liebt ihr Kind über alles, betont sie, und würde es jederzeit wieder bekommen. Aber "bei Frauen wird es als selbstverständlich hingenommen, dass sie den Großteil der Kindererziehung und die ganze Logistik übernehmen, während die Väter für jedes 'im Sandkasten spielen' gefeiert werden".

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