24. Dezember, Hofbräuhaus Wo sonst Touristen bayerische Schmankerl genießen, wird an Heiligabend traditionell der Tisch für Münchens Obdachlose und Arme gedeckt. Weihnachtslieder, feierliche Worte und ein gutes Essen - dazu finden sich mehrere Hundert Menschen am Platzl ein.
Der Katholische Männerfürsorgeverein hatte am Sonntag Gäste ohne eigene Bleibe zum Weihnachtsmenü eingeladen. Mitfeiern durfte jeder, der von der Wohnungslosenhilfe eine Eintrittskarte bekommen hatte. Zahlreiche Ehrenamtliche halfen bei der Organisation und der Durchführung der Weihnachtsfeier.
15. Dezember, Kleintierklinik Der südafrikanische Klunkerkranich Heintje hat zwei Schrauben verschluckt. So angenehm kann das nicht sein, trotzdem kam Heintje ursprünglich nicht deshalb in die Vogelklinik der LMU, sondern wegen einer Infektion. Bei einer Röntgenaufnahme sahen die Tierärzte dann die beiden Fremdkörper. Die Operation war kompliziert, dem Vogel wurde ein Schlauch einen Meter weit in den Hals geschoben, berichtete Andrea Hegener vom Förderverein der Kleintierklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU). Da die Vogelklinik keinen endoskopischen Schlauch hatte, der lang genug für den Kranich-Hals war, wurde Heintje in der Kleintierklinik operiert. Nach der Betäubung schob Oberärztin Bianka Schulz den Schlauch in den Hals. Mit einer von außen steuerbaren, winzigen Zange entfernten die Ärzte die Schrauben.
14. Dezember, Bavaria Filmgelände "Krebs ist fürchterlich, im ersten Moment. Aber ich habe ganz schnell versucht, daran zu denken, wie ich damit weiterlebe, und nicht wie ich damit sterbe." Das ist die Botschaft von Sängerin Anastacia (in der Mitte), die bei der José-Carreras-Spendengala zu Gast war. Die Amerikanerin litt selbst an Brustkrebs und trat nun auf der Veranstaltung des spanischen Tenors auf. Carrera erkrankte an Leukämie und wurde wieder gesund, mit seiner Stiftung kämpft er heute gegen den Blutkrebs. Anastacia ist in jedem Fall der Star des Abends. Lässt sich nicht aus der Ruhe bringen, schießt Fan-Selfies und sagt noch einen wunderbaren Satz: Bei Krebs denke sie immer an Können, daran, es zu schaffen. Im Englischen: "What is in Cancer? Can!"
13. Dezember, Grafrath Wenn die Amper Hochwasser führt, dann sind nicht nur in Fürstenfeldbruck die Häuser am Ufer gefährdet, sondern auch in Grafrath. Dieser Gedanke hat im Jahre 1950 Lehrer Bergmann aus Wildenroth dazu bewogen, auch in seinem Heimatdorf am Gedenktag der Heiligen Lucia, am 13. Dezember, ein Lucienfest zu organisieren. Ähnlich wie in Bruck, wo seit dem Jahr 1785 von Kindern gebastelte und von Kerzen hell beleuchtete kleine Häuschen auf die Amper gesetzt werden. Damit soll Lucia gebeten werden, sie möge bei Gott den Schutz ihrer Häuser vor Überflutungen erflehen. Seither wird in der Ampergemeinde das Brauchtum gepflegt. Gut 30 Gebäude aus Pappe mit schwimmenden Holzböden, Wohnhäuser mit Garten, andere mit vier und mehr Stockwerken, einen Bauernhof, einige Maschinenhallen, zwei Kirchen und einige Villen mit Pool treiben mit auf dem Fluss, geschaffen von den Drittklässlern der Grundschule.
10. Dezember, Fußgängerzone Es ist nicht ganz billig, ein Krampus zu sein. Zwischen 2000 und 3000 Euro kosten die aufwendigen Kostümierungen, die aus einem braven Münchner oder Fürstenfeldbrucker ein teuflisches "Sparifankerl" oder einen Amper-Percht machen. So greislig die gehörnten, mit Zottelfellen behängten Holzmaskenträger auch ausschauen, die am Sonntag durch die Fußgängerzone zogen (und das am 17. Dezember um 15 Uhr noch mal tun werden): Sie begleiten halt doch die leuchtende Göttin "Perchta" oder den Nikolaus. Ihre Aufgabe ist es, winterliche Dämonen zu vertreiben und Glück fürs neue Jahr zu bringen. So will es das alpenländische Brauchtum seit vielen hundert Jahren.
In München freilich ist das wüste Treiben deutlich jünger: Erst seit 2004 laufen die Krampusse vom Sparifankerl-Pass über den Weihnachtsmarkt, heuer hatten sie 25 Gäste-Gruppen dabei, bis aus Salzburg und Kärnten kamen die. Zehn Kilo und mehr wiegen die geschnitzten Holzmasken. Ein paar Perchten freilich hatten statt in den Brauchtumstopf allzu tief in den Fantasy-Fundus gelangt und schlitterten wie Orks auf Dope übers eisregenglatte Pflaster.
9. Dezember, Olympiahalle Strukturell ist die "Night of The Proms" eigentlich ein alter Hut. Dennoch bezirzt sie mit passgenauer Präzision fast drei Stunden lang die unterschiedlichen Generationen. Für die Jugend tritt Culcha Candela auf, die Hits der späten Neunziger bringt...
... Sängerin Mel C. auf die Bühne, hier zusammen mit dem Briten John Miles, der als Maskottchen der Reihe unter anderem mit dem Pathos-Schlager "Music" den sicheren Wiedererkennungseffekt gibt. Die Hymnen zum Showfinale liefert Supertramp-Troubadour Roger Hodgson.
6. Dezember, Olympiapark Bekanntlich ist Nikolaus ein guter Mann, und so ist es eigentlich wenig verwunderlich, dass er seinen Weg überall hin findet, wo man auf ihn wartet - auch ins Aquarium.
Ein als Nikolaus verkleideter Taucher hat also im Sea Life die Fische gefüttert, genauer: die 20 Haiarten im Tropischen Ozeanbecken.
Natürlich habe es weder Mandarinen noch Nüsse gegeben, hieß es aus dem Aquarium - sondern Makrelen und kleine Tintenfische.
Die "braven Fische" haben einen Leckerbissen bekommen, sagte eine Sprecherin. Wie genau sich das Bravsein oder eben nicht bei Haien bewerten lässt, ließ sie leider offen. Offenbar sind einige allerdings so brav, dass man sogar mit ihnen kuscheln kann.
Weil Fische nun mal keine Schuhe haben, brachte der Nikolaus seine Gaben halt so vorbei. Ob die Fische zum Dank gesungen oder ein Gedicht aufgesagt haben, ist nicht bekannt; Besucher wollen jedoch ein Summen vernommen haben, das verdächtig nach "lustig, lustig traleralala" klang.