Hasenbergl:Zu früh gefreut

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Noch immer ist kein Bauantrag für ein Altenzentrum eingereicht

Von Simon Schramm, Hasenbergl

Vor Kurzem überraschte eine Mitarbeiterin des Sozialreferates bei den Seniorentagen im 24. Stadtbezirk mit der Nachricht, dass der Bau des lang ersehnten Alten- und Servicezentrum (ASZ) für Feldmoching-Hasenbergl im Frühjahr 2018 beginnen könnte. Die Diakonie Hasenbergl, möglicher Betreiber des Zentrums, ließ sich sogar zu einer begeisterten Pressemitteilung über diese Auskunft hinreißen. In trockenen Tüchern ist der Bau des ASZ für das nördlichste Viertel Münchens aber immer noch nicht: Der Bauträger, die Dibag Industriebau, hat den Bauantrag nach wie vor nicht auf den Weg gebracht. "Wir werden den Antrag noch in diesem Jahr einreichen", sagt ein Mitarbeiter der Dibag. Die Dibag wolle dann, je nachdem, wann sie die Baugenehmigung erhält, im Jahr 2018 mit dem Bau beginnen. Auf die Angabe, im Frühjahr zu beginnen, will sich der Mitarbeiter dabei nicht festlegen.

Feldmoching-Hasenbergl ist der einzige Bezirk in München ohne ein ASZ. Zuletzt hatte die Dibag im März dieses Jahres angekündigt, den Bauantrag im April einzureichen. Dazu sei es nicht gekommen, weil erneut Nutzungen für das Gebäude abgestimmt werden mussten, sagt der Dibag-Mitarbeiter. Vorgesehen ist, im Erdgeschoss das Servicezentrum und in drei Obergeschossen 42 Wohneinheiten zu bauen. Weil im Erdgeschoss die räumliche Verteilung geändert worden sei, hätten auch die Schnitte und Verteilung der Wohneinheiten an das Raumprogramm des ASZ angepasst werden müssen, erklärt der Dibag-Mitarbeiter. Auch habe es gedauert, bis Gutachten, etwa für den Brandschutz, abgeschlossen gewesen seien.

Fast jeder fünfte Bewohner im 24. Stadtbezirk ist älter als 64 Jahre. Der Bau einer Anlaufstelle für Beratung, Versorgung und Hilfe für Senioren im Bezirk zieht sich seit Jahren hin. Schon 2011 stellte das Sozialreferat "höchste Dringlichkeit" fest, das ASZ zu bauen. Gedauert hat es auch, weil nach einem geeigneten Standort gesucht wurde; mittlerweile steht fest, dass es am Stanigplatz im Hasenbergl hochgezogen wird. Im vergangenen Jahr hatte sich der Fortschritt auch verzögert, weil Stadt und Dibag über die Flächenvergabe verhandelten. In dem Gebäude wird es auch sozial geförderte Wohnungen geben. Die Dibag ist bei Neubauten für den eigentlichen Bauträger des ASZ, die Wohnungs- und Siedlungsbau, als Projektentwickler zuständig. Sie gehören beide zur Doblinger Unternehmensgruppe.

© SZ vom 13.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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