Hasenbergl:Auf den letzten Drücker

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Erster Kontakt: Am Stand der Bayerischen Staatsforsten setzten die Jugendlichen während der Veranstaltung "Sprungbrett Bayern" die Säge an. (Foto: Stephan Rumpf)

Während der Messe "LastMinit" bieten zahlreiche Unternehmen 200 noch nicht besetzte Ausbildungsplätze an

Von Philipp Schulte, Hasenbergl

Am Samstag auf die Messe gehen, Montag eine Ausbildung beginnen. Das kann klappen. Manchmal unterschreiben Jugendliche ihren Vertrag direkt auf der Ausbildungsmesse "LastMinit". Am Samstag, 12. September, findet sie zum vierten Mal im Kulturzentrum der Münchner Volkshochschule im Hasenbergl, Blodigstraße 4, statt. 150 bis 200 Ausbildungsplätze stehen dort zur Verfügung, die zum Start des Ausbildungsjahres noch nicht vergeben waren.

Von Aldi, Lidl, Rewe, Handwerksbetrieben bis hin zur Bahn sowie Post sind zahlreiche Unternehmen und Branchen auf der Messe vertreten. Doch: Es gibt noch ausreichend Platz für Firmen, die eine Ausbildung anbieten wollen, sagt Wolfgang Nickl vom städtischen Referat für Arbeit und Wirtschaft, das die "LastMinit" in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule organisiert.

Früh aufzustehen lohnt sich am Tag der Messe. In den vergangenen Jahren bildeten sich Schlangen am Eingang, rund 500 Besucher werden erwartet. ,,Einen Lebenslauf und ihren Ausweis sollten die Jugendlichen auf jeden Fall dabei haben. Und sie sollten nicht in Freizeitklamotten erscheinen, sondern auf das übliche Erscheinungsbild achten", rät Nickl. Denn: Der erste Eindruck ist oft entscheidend. "Die Jugendlichen sollten auf der Messe auf jeden Fall Eigeninitiative zeigen und auf die Stände zugehen", weiß Nickl. Ein kleines Bewerbungsgespräch ist der Auftritt am Stand nämlich schon. Auch die Eltern mitzubringen, könne hilfreich sein. "61 Prozent der Aussteller sagten im vergangenen Jahr, dass eine erfolgreiche Ausbildung nur mit Unterstützung durch das Elternhaus möglich sei", sagt Nickl. Man könne sich aber auch einfach nur mal beraten lassen und ein Praktikum vereinbaren. Teams der Agentur für Arbeit, Innungen, die Industrie- und Handwerkskammer werden ebenfalls auf der Messe vertreten sein.

Für einige Jugendliche wird es dann also ruckzuck ernst. Andere hingegen haben noch Zeit. Diejenigen zum Beispiel, die vor den Ferien die Jubiläumsveranstaltung von "Sprungbrett Bayern" im Kesselhaus beim Euro-Industriepark erlebt haben. Die Initiative bringt seit zehn Jahren Schüler mit Unternehmen und Berufen in Kontakt. Sie will ihnen den Sprung von der Schule ins Berufsleben erleichtern. Schüler trafen dort Lokführer, Polizisten, Forstwirte, Drogisten, Elektrotechniker oder Pizzabäcker. "Die Schüler kennen meist nur diejenigen Berufe, die Eltern und Lehrer ihnen vermitteln", sagt Dirk Schönland von Sprungbrett Bayern, "deshalb wollen wir den Jugendlichen zeigen, welche Berufe sie erlernen können." Dies geschehe am besten durch den persönlichen Kontakt mit den Unternehmen.

Ein 16-Jähriger zum Beispiel: Am Stand der Bayerischen Staatsforsten sägt er zum ersten Mal einen Holzstamm durch. Die einfache Säge hat er fest in der rechten Hand, mit der linken umfasst er den Holzstamm. Schweißperlen kullern ihm über die Stirn, seine Armmuskeln sind angespannt. Das Blatt der Säge kämpft beharrlich mit dem Holz. Geschafft - das Holzstück fällt zu Boden.

Sprungbrett Bayern veranstaltet außerdem dreimal im Jahr ein Speed-Dating. Dabei begeben sich Schüler auf die Suche nach ihrem Traumjob. Sie lernen Firmen ganz unverbindlich kennen. Jeweils 20 Minuten haben sie Zeit, die Vertreter verschiedener Unternehmen über Ausbildung und Praktikum auszufragen. "Wir sind sozusagen die Partnervermittlung", sagt Schönland.

Betriebe, die noch unbesetzte Ausbildungsplätze haben und bei der "LastMinit" kostenfrei ausstellen möchten, haben noch bis Sonntag, 6. September, die Möglichkeit, sich anzumelden. Kontakt: Hiltrud Ettl, Münchner Volkshochschule, Telefon 31 811 513 oder per E-Mail: hiltrud.ettl@mvhs.de.

© SZ vom 05.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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