Hadern:Zu viele Autos für den Zebrastreifen

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Stadt will an der Waldwiesenstraße keine Querungshilfe einrichten

Vor einem halben Jahr hat die Haderner Bürgerversammlung auf Anregung eines Anwohners mit großer Mehrheit die Forderung beschlossen, einen Zebrastreifen über die Waldwiesenstraße auf Höhe der Bushaltestelle Am Ährenfeld einzurichten. Begründet wurde dieser Wunsch damit, dass es wegen des hohen Verkehrsaufkommens auf dieser Verkehrsader vor allem zu Stoßzeiten für Fußgänger erst nach langer Wartezeit und unter erheblicher Gefahr möglich sei, diese stark belastete Straße zu queren. Dies sei vor allem für Eltern, die ihren Nachwuchs zum Haus für Kinder an der Waldwiesenstraße bringen, ein großes Problem. Das Kreisverwaltungsreferat räumt in seiner Beschlussvorlage für den Bezirksausschuss (BA) Hadern zwar ein, die Waldwiesenstraße sei "im gesamten Straßenverlauf sehr belastet, morgens in Richtung Süden und abends in der Gegenrichtung", lehnt den Vorstoß aus der Bürgerschaft aber dennoch überraschend ab.

Der Grund für die ablehnende Entscheidung mutet auf den ersten Blick kurios an: Die Zahl der vorbeirauschenden Autos sowie die der querenden Fußgänger sei "in einem Maß überschritten, nach dem die Einrichtung eines Fußgängerüberweges nicht mehr möglich ist". Den entsprechenden Richtlinien zufolge könne ein Zebrastreifen nur dann eingerichtet werden, "wenn die Fahrzeugbelastung während der Spitzenstunde des Fußgängerverkehrs" mindestens 200 Autos, aber nie mehr als 750 Autos pro Stunde betrage. Und es müssten mindestens 50 Fußgänger pro Stunde diese Straße queren wollen.

Das KVR hat gezählt und im Oktober und November 2017 jeweils zwischen 8 und 9 Uhr insgesamt 1571 Autos auf der Waldwiesenstraße gesichtet, die in südlicher Richtung zur Lindauer Autobahn, nach Laim und Pasing unterwegs waren. Zur gleichen Zeit überquerten 103 Fußgänger die Waldwiesenstraße an dieser Stelle. Das sind zu viele für einen Zebrastreifen, aber zu wenige für eine Ampel. Ohnehin, so das KVR, habe es innerhalb der vergangenen drei Jahre an dieser Stelle nur einen Unfall mit zwei leicht Verletzten gegeben. Der BA nahm das Nein mit leichtem Kopfschütteln, aber ohne entschiedenen Protest zur Kenntnis.

© SZ vom 18.04.2018 / bn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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