Seit vielen Jahren wird dieses Projekt kontrovers diskutiert - aber nun biegt die Trambahn-Westtangente doch noch auf die Zielgerade ein. Der immer wieder verschobene Trassierungsbeschluss für die mehr als acht Kilometer lange Neubaustrecke vom Romanplatz bis zum U-Bahnhof Aidenbachstraße liegt im Entwurf vor und wird derzeit in den fünf Stadtvierteln beraten, die entlang der neuen Route liegen. Diese Vorberatung ist nötig, damit der Stadtrat in einer Sitzung von vier Ausschüssen am 7. März über den Trassierungsbeschluss beraten und ihn gegebenenfalls verabschieden kann. Erst danach kann die Stadtwerke München GmbH (SWM) bei der Regierung von Oberbayern den Antrag auf Planfeststellung für dieses Vorhaben stellen, dessen Kosten auf etwa 170 Millionen Euro geschätzt werden.
Die fünf Bezirksausschüsse entlang der Route können zwar nicht darüber entscheiden, ob die neue Tangential-Strecke gebaut wird, sie haben aber im Laufe der Jahre zusammen mit den Bürgern, die in Workshops beteiligt wurden, viele Details aus ihrer Sicht zum Besseren verändert. Trotzdem blieb das Projekt bis heute umstritten. Das wurde am Montagabend auch im Bezirksausschuss (BA) Hadern deutlich, der im Beteiligungsverfahren seine Stellungnahme zum Trassierungsbeschluss abgeben sollte. Die CSU-Fraktion hatte einen umfangreichen Vorschlag mit Kritik an der Route vorgelegt, aber so spät, dass die anderen Fraktionen keine Chance hatten, sich im Detail damit zu beschäftigen. Mit Blick auf die Verbesserungen, die vor allem an den neuralgischen Kreuzungen entlang der Fürstenrieder Straße erreicht wurden, riet der SPD-Fraktionssprecher Gerhard Fries der CSU, der Trassierung zuzustimmen. Die blieb jedoch bei ihrem Nein, sodass der BA den Trassierungsbeschluss mit zwölf zu zehn Stimmen (SPD und Grüne) ablehnte. Im Stadtrat, in dem SPD und CSU sich auf den Bau der Strecke verständigt haben, gilt die Zustimmung jedoch als sicher.