Hadern:Platz da für Neues

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Zeitläufte: Abriss und Nachverdichtung an der Haderunstraße. (Foto: privat)

Wie Nachverdichtung ein ganzes Viertel verändert

Von Berthold Neff, Hadern

"Wer hier lebt, genießt die Nähe zur Natur." So preist der Investor das Objekt an, das er demnächst am westlichen Rand des Viertels an der Haderunstraße, Ecke Hosigaustraße, in die Höhe ziehen will. Anfang dieser Woche wurde mit dem Abriss des bescheidenen Einfamilienhauses mit Spitzgiebel begonnen, das bisher, wie so viele andere Häuser dieser Größenordnung auch, mit seinem üppigen Garten den Charakter der Straße prägte.

Was stattdessen entsteht, ist erneut ein Beleg dafür, wie die Nachverdichtung ganze Straßenzüge, ja ganze Viertel verändert. Drei Reihenhäuser werden hier entstehen, und obwohl mit ihrem Bau noch gar nicht begonnen wurde, hat der Münchner Investor sie schon verkauft. Das Reihenmittelhaus mit einer Wohnfläche von knapp 140 Quadratmetern wurde Anfang des Jahres für 833 000 Euro angeboten, die beiden Reiheneckhäuser sollten laut Bauträger 871 000 und 896 000 Euro kosten. Es ist anzunehmen, dass sie zu diesem Preis auch verkauft wurden.

Sie entstehen, so ist es der Broschüre des Bauträgers zu entnehmen, "in einem Umfeld, das über Jahrzehnte natürlich gewachsen ist". Die Häuser bieten von ihren Dachterrassen aus "die Aussicht über die üppig durchgrünte Nachbarschaft". Ohnehin, so der Investor, verströme die Haderunstraße "mit ihrem seitlichen Rasenstreifen und den großen alten Bäumen fast schon das Flair einer Villengegend".

Sollte die bauliche Verdichtung weiter fortschreiten, wird das nicht mehr lange so bleiben. Um zu diesem Schluss zu kommen, muss man sich bloß in der unmittelbaren Nähe umschauen. Gleich nebenan wurde vor sieben Jahren ein Doppelhaus hingestellt, auch schräg gegenüber musste ein altes Haus einem deutlich größeren Neubau weichen.

© SZ vom 07.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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