Hadern:"Nicht mehr tragbar"

Micky Wenngatz fordert Rücktritt von Gremiumschef Johann Stadler

In der Affäre um den Haderner Bezirksausschuss-Vorsitzenden Johann Stadler (CSU), der an einem Beschluss mitgewirkt hat, von dem seine Ehefrau profitierte, hat die SPD-Landtagskandidatin Micky Wenngatz jetzt seinen Rücktritt gefordert. Stadler hätte sich für befangen erklären müssen, als der Bezirksausschuss (BA) über den Freiflächenplan für ein Bauprojekt am Stiftsbogen beriet, an dem Stadlers Ehefrau zu einem Viertel, zusammen mit drei Geschwistern, beteiligt ist. Wenngatz erklärte, Stadler habe das unterlassen, sei "als Vorsitzender nicht mehr tragbar und sollte zurücktreten". Den Bürgern, die sich über die Zustände auf der Baustelle empörten und sich vom Bezirksausschuss Hilfe erhofften, habe er auch verschwiegen, dass er über seine Frau und seinen Schwager "Einfluss auf die Vorgänge auf der Baustelle hätte nehmen können". Wenngatz, die im Nachbar-BA Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln stellvertretende Vorsitzende ist: "Er verheimlicht wichtige Informationen und drückt sich weg." Ein solches Verhalten werfe ein "schlechtes Licht auf ein ehrenvolles Amt". Stadler habe, als Rechtsanwalt und durch seine Tätigkeit im BA und im Stadtrat gewusst, "dass er nicht abstimmen darf, wenn es um Fragen geht, die seine Familienkasse betreffen". Die BA-Geschäftsordnung sieht vor, dass ein BA-Mitglied an der Beratung und Abstimmung nicht teilnehmen darf, "wenn der Beschluss ihm selbst, seinem Ehegatten, einem Verwandten oder Verschwägerten bis zum dritten Grad (...) einen unmittelbaren Vorteil oder Nachteil bringen kann".

© SZ vom 15.06.2018 / bn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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