Hadern:Laute Beschwerden

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Anwohner des Stiftsbogens beklagen den Lärm vom Bolzplatz

Von Berthold Neff, Hadern

Da der Bolzplatz am Stiftsbogen unmittelbar an Wohnhäuser angrenzt, beschweren sich die Anwohner schon seit Jahren über den Lärm, der auch noch zu später Stunde von den Jugendlichen ausgeht. "Wir wollen in der Nacht unsere Ruhe haben und schlafen können", beschwerte sich eine Anwohnerin schon vor vier Jahren im Bezirksausschuss. Am Montagabend stand sie mit weiteren Anwohnern wieder auf der Matte und schilderte dem Stadtviertel-Gremium beredt, dass die Situation nach wie vor unerträglich sei: "Gestern war wieder die Hölle, Geschrei und Musik bis spät in die Nacht", beschwerte sie sich.

Dabei hatte die Stadt versucht, die Situation durch eine Rundum-Sanierung des Bolzplatzes zu entspannen. Man baute eine Vogelnestschaukel, einen Kletterturm und ein Spielhäuschen auf die den Wohnungen zugewandte Seite; der Treffpunkt für die Jugendlichen wurde möglichst weit von den Wohnungen weg verlegt. Zugleich baute man den Jugendlichen einen Unterstand.

Schon wenige Tage nach der Eröffnung im August 2013 zeigte sich, dass genau dieser Konstruktion Probleme bereitet - bis heute. "Früher hatten wir wenigstens bei Regen unsere Ruhe, aber jetzt halten sich die Jugendlichen dort auf und machen Lärm", sagte eine Anwohnerin nun in der Sitzung. Sie sei auf den Schlaf dringend angewiesen, "ich muss in den Frühdienst". Ein anderer Anwohner mit der Adresse Stiftsbogen 15 b sagte, selbst von seinem Balkon im siebten Stock kriege er "den Lärm intensiv mit"; die Jugendlichen seien "oft besoffen, drehen die Musik laut auf". Der Bezirksausschuss, so die Forderung des Mannes, müsse sofort eingreifen, "denn sie haben eine Fürsorgepflicht gegenüber den Bürgern".

Hinzu komme, so eine Anwohnerin, dass auch die Flüchtlinge aus der ein paar Schritte weiter gelegenen Unterkunft den Bolzplatz nutzten und spät in der Nacht noch Basketball spielen. Sie seien jedoch, so hieß es, nicht das Hauptproblem, es handele sich "überwiegend um Deutsche".

Im Bezirksausschuss tat man sich schwer, auf die Schnelle eine zufriedenstellende Antwort auf die aufgeworfenen Fragen und Probleme zu geben, zumal Isabella Fiorentino (SPD), die sich bisher vermittelnd eingeschaltet hatte, urlaubsbedingt nicht anwesend war. Irmengard Hegnauer-Schattenhofer (Grüne) schlug den Versuch vor, durch ein Gespräch am runden Tisch mit allen Beteiligten den Konflikt zu entschärfen.

© SZ vom 10.08.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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