Guter Zweck:Waschen, schneiden, helfen

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Beim Benefiz-Haareschneiden entstanden 126 Frisuren

Von Lena Schnelle, München

"Ich bin das erste Mal hier und bin jetzt echt baff - so toll hatte ich meine Haare noch nie", sagte Rebecca Herrmann. 35 Friseurmeisterschüler schnitten Haare zugunsten des SZ-Adventskalenders. (Foto: Robert Haas)

Entspannt und mit geschlossenen Augen sitzt Rebecca Herrmann da. Die Haare hängen im Waschbecken, während ein junger Friseur ihr die Haare mit Shampoo einmassiert. "Wie gefällt Ihnen die Kopfmassage?", fragt Abdol Saidalkhan, der derzeit die Friseur-Meisterschule absolviert. "Sehr gut", sagt sie. Der Friseur wäscht das Shampoo aus den Haaren und wickelt ein Handtuch um ihren Kopf. Vor einem Spiegel nimmt Rebecca Herrmann Platz. "Es ist sehr wichtig, mit dem Kunden vorher die Frisur durchzugehen", sagt Saidalkhan. "Das Leben ist so kurz. Da ist es wichtig, anderen Menschen eine Freude zu machen." Saidalkhan, der aus Afghanistan stammt, schneidet von einer Strähne fünf Zentimeter ab. Er ist ganz begeistert von den Haaren seiner Kundin: kupferfarbene, voluminöse Locken. "In meiner Heimat haben alle schwarze Haare."

Den ganzen Tag schneiden und stylen Friseurmeisterschüler die Haare ihrer Kunden. Für 25 Euro. Die Einnahmen spenden die Meisterschulen am Ostbahnhof dem Adventskalender für gute Zwecke der Süddeutschen Zeitung. "Für uns geht es hauptsächlich darum zu sehen, ob die Schüler das, was sie im Unterricht lernen, in Stresssituationen umsetzen können", sagt Maximilian Urban, Fachgruppenleiter Friseure. "Da wir an Weihnachten etwas Gutes tun wollen, passt das gut zusammen." Am Montag entstanden 126 Frisuren für den guten Zweck.

Auch für die Schüler ist das Benefiz-Haareschneiden eine gute Abwechslung: "Es ist schön, mal wieder den Salonalltag zu haben", sagt Rebecca Müller. Sie schneidet gerade ihrer zweiten Kundin die Haare. Die Haare von Mireille Wörner sind grau-schwarz. Sie möchte nur die Spitzen geschnitten haben. "Es ist eine gute Aktion und es macht einfach Spaß, sich für eine gute Sache zu engagieren."

Zwei Plätze weiter ist Abdol Saidalkhan gerade dabei, die letzten Strähnen mit der Rundbürste und dem Föhn in Position zu bringen. Seine Kundin Rebecca Herrmann ist begeistert: "Ich bin das erste Mal hier und bin jetzt echt baff - so toll hatte ich meine Haare noch nie." Ganz begeistert hält sie ihrem Friseur das Handy hin. Er macht Fotos von allen Seiten. "Der Schnitt wäre mir 80 bis 120 Euro wert gewesen. Ich komme wieder."

© SZ vom 12.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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