Grünwald:Polizei sperrt Wald wegen Plastikschädel

Von Martin Bernstein, Grünwald

Sie wollten Pilze sammeln - und machten einen grausligen Fund: Am Dienstagvormittag verständigten ein 64-jähriger Münchner und seine 35-jährige Tochter die Polizei. Sie hätten am Maximilian-Geräumt im Wald südlich von Grünwald statt Schwammerln einen eingeschlagenen Kinderschädel gefunden. In der Nähe lagen ein Tarnnetz sowie Teile einer Grableuchte. Den Polizeibeamten bot sich das gleiche Bild. Daraufhin wurde das Waldgebiet als vermutlicher Tatort großräumig abgesperrt und die Mordkommission verständigt. Die Spurensicherung konnte dann aber Entwarnung geben: Der täuschend echt aussehende Schädel war aus Plastik. In der Nähe wurde ein Plastikbehälter mit einer Schatztruhe gefunden.

Des Rätsels Lösung heißt Geocaching. Das ist eine Schnitzeljagd für Erwachsene, die sich mit Handy und GPS-Daten von Station zu Station vorarbeiten. Am Ziel wartet ein Geocache auf sie - ein wasserdichter Behälter, in dem sich ein Logbuch und kleine Tauschgegenstände befinden. Dann wird der Geocache wieder an derselben Stelle versteckt. Weltweit gibt es knapp drei Millionen Caches. Die Polizei bittet jedoch darum, keine gefährlich aussehenden Utensilien zu verwenden. Der Schöpfer eines Caches im Kreuzlinger Forst hat es vorbildlich gemacht: "Dies ist ein Spiel und ungefährlich", steht auf seinem blinkenden Cache.

© SZ vom 16.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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