Grünen-Anfrage:"Die Gewaltbereitschaft in der rechten Szene wächst"

Die Antwort des Innenministeriums auf eine Grünen-Anfrage zeigt: In München häufen sich Fälle von rechter Gewalt.

Von Martin Bernstein, München

Im vergangenen Jahr haben Rechtsextremisten in München 37 Gewalttaten verübt. Das ist rund ein Drittel der laut Innenministerium 2016 bayernweit begangenen rechten Gewaltdelikte. Weitere körperliche Übergriffe, zumeist auf Migranten, wurden in Vierkirchen (Landkreis Dachau), Bichl (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen) und Unterföhring (Landkreis München) verübt.

Das geht aus der offiziellen Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor, die diese am Dienstag veröffentlicht haben. "Die rechtsextremen und rechten Kräfte radikalisieren sich weiter", sagte Fraktionschefin Katharina Schulze bei der Vorstellung des Lageberichts. "Die Gewaltbereitschaft in der rechten Szene wächst." Meistens waren Migranten oder Menschen, die von den Tätern für "Ausländer" gehalten wurden, die Opfer. Mindestens achtmal wurden Rechtsradikale bei Pegida-Versammlungen in München handgreiflich.

Laut Innenministerium gab es bayernweit im vergangenen Jahr 112 Übergriffe gegen Flüchtlinge oder deren Unterkünfte. Zwölf Angriffe wurden in München registriert, weitere in Germering, Maisach, Unterföhring, Kirchheim, Garching, Oberschleißheim, Vierkirchen, Schönbrunn und Dietramszell.

© SZ vom 12.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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