Großhadern:Tod nach Drogenrausch

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32-Jähriger soll bei einer Party seinen Vermieter getötet haben

Von Susi Wimmer

Ein 32-jähriger Münchner steht in dringendem Verdacht, seinen Vermieter so heftig verletzt zu haben, dass dieser wenig später starb. Die Tat soll sich bereits vergangenen Donnerstag in einer Wohnung in Großhadern ereignet haben. Der mutmaßliche Täter alarmierte selbst die Polizei und erklärte, nach einer nächtlichen Drogenparty sei der Wohnungsinhaber, ein 50 Jahre alter, geschiedener Industriemechaniker, nicht mehr aufgewacht. Bei der Obduktion der Leiche allerdings entdeckten Ärzte entscheidende Hinweise auf einen gewaltsamen Tod.

Wie lange der arbeitslose Münchner ein Zimmer in der Wohnung des Münchners gemietet hatte, konnte die Polizei noch nicht sagen. Der Mann ist gebürtiger Türke und hat offiziell keinen festen Wohnsitz in München gemeldet. Er ist bereits wegen diverser Delikte bei der Polizei bekannt. Vergangenen Donnerstag meldete er sich gegen 11.30 Uhr unter der Notrufnummer bei der Polizei und teilte der Rettungsleitstelle mit, dass sein Vermieter nicht mehr am Leben sei.

Der Polizei erzählte der 32-Jährige, dass er mit seinem Bekannten am Vorabend in der Wohnung Drogen konsumiert hätte. Als er am nächsten Morgen aufgewacht sei, habe sich der 50-jährige Industriemechaniker nicht mehr bewegt. Andere Personen, so gab er selbst zu Protokoll, seien an dem Mittwochabend nicht in der Wohnung gewesen.

Der alarmierte Notarzt konnte nur noch den Tod des Mannes bescheinigen. Ein Leichenschauer attestierte eine ungeklärte Todesursache und Beamte des Kriminaldauerdienstes der Polizei führten eine erste Untersuchung durch. Sie konnte aber augenscheinlich keine Spuren von Gewalt entdecken. Da die Todesursache unklar blieb, wurde eine Obduktion im Institut für Rechtsmedizin angeordnet. Tatsächlich fanden die Mediziner Spuren verdächtige Hinweise, die Münchner Mordkommission übernahm die Ermittlungen. Nach dem vorläufigen Obduktionsergebnis, so die Polizei, starb der 50-Jährige "infolge von Gewalteinwirkung". Zu den genaueren Verletzungen des Opfers wollte sich die Polizei aus taktischen Gründen am Dienstag noch nicht äußern.

Ermittler der Mordkommission holten daraufhin den Münchner ab, der sich noch immer in der Wohnung des Opfers aufhielt, und vernahmen ihn auf der Dienststelle. Der Mann stritt jegliche Auseinandersetzung oder körperliche Attacken auf das Opfer ab. Ein Ermittlungsrichter erließ trotzdem Haftbefehl gegen ihn wegen Körperverletzung mit Todesfolge.

© SZ vom 10.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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