Verkehr:Vom Asphalt bis zum Kanal

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Laut wird es im Sommer für ein paar Monate für die Anwohner der Graf-Rasso-Straße in Grafrath. (Foto: Carmen Voxbrunner)

Grafrath saniert die Graf-Rasso-Straße im großen Stil

Von Manfred Amann, Grafrath

Aus den ursprünglichen Plänen, die Graf-Rasso-Straße in Grafrath verkehrssicherer zu machen, wird nun ein Großprojekt. Nach mehreren Vorberatungen hat der Gemeinderat mehrheitlich beschlossen, "Nägel mit Köpfen" zu machen und die gesamte Fahrbahn, Wasserleitungen und - wo notwendig - die Kanalisation zu erneuern. Zudem wird eine Erdgasleitung verlegt. Die Kosten schätzt Planer Manfred Ziegler aus Kottgeisering auf rund 600 000 Euro. Da die Maßnahmen dem Straßenunterhalt zugeordnet werden, müssen Anwohner keinen Straßenausbaubeitrag bezahlen. Anregungen von Roger Struzena (Grüne) und Altbürgermeister Hartwig Hagenguth (Bürger für Grafrath), zur Schonung des Haushaltes vorerst nur den unteren Teilabschnitt, etwa zwei Fünftel der Straße, zu sanieren und den Rest erst, wenn es tatsächlich notwendig wird, wurde mit dem Hinweis abgelehnt, dass dies zu Mehrkosten führen würde, man kein Flickwerk haben wolle und man die Chance für einen großen Wurf nutzen sollte.

Die Straße müsse an vielen Stellen aufgerissen werden und die Asphaltdecke habe auch im oberen Abschnitt schon jetzt infolge von Baustellen Risse und Bruchstellen, befand Benedikt Fischer (CSU). Dem pflichtete Bürgermeister Markus Kennerknecht (parteifrei) mit dem Hinweis bei, dass es sinnvoll und wirtschaftlicher sei, "alles Notwendige in einem Abwasch" zu erledigen und so für die nächsten 20 Jahre mit der Rasso-Straße Ruhe zu haben. Ein Kernstück der Straßensanierung ist der Umbau des Einmündungsbereiches in die Kottgeiseringer Straße. Die Fahrbahn der Rasso-Straße wird hier so verschwenkt und verengt, dass nur noch ein langsames Abbiegen möglich ist. Geh- und Radwege werden zudem neu und übersichtlich so angelegt, dass eine sichere Querung der Rassostraße möglich ist. Auf der gegenüberliegenden Seite des etwa 400 Meter langen Straßenstückes, im Einmündungsbereich zur Bahnhofstraße, wird ein barrierefreier Übergang geschaffen. "An der Einfahrt selbst kann man eigentlich nichts verändern", sagte Kennerknecht.

Beschlossen wurde auch, zumindest an Stellen mit maroden Rohren den Tagwasserkanal zu erneuern. Auf Anregung von Bernd Traut (Grafrather Einigkeit) hält sich der Gemeinderat jedoch die Möglichkeit offen, Kanalrohre auch in größerem Umfang auszutauschen, wenn es wirtschaftlicher erscheint. Ferner werden die Wasserleitung, die den Ortsteil versorgt, sowie der im Straßenbereich befindliche Teil der Fernleitung erneuert. Unklar war bislang, ob auch die Asphaltdecke komplett neu gemacht werden sollte und der Straßenunterbau den Anforderungen genügt. Wie Ziegler erläuterte, ist unter der Fahrbahn eine unterschiedlich hohe verdichtete Kiesschicht von 180 Zentimeter in oberen Bereich bis nur 60 im unteren zur Kottgeiseringer Straße hin. Um Rohre im Untergrund zu schützen, soll der niedrigere Unterbau etwas aufgefüllt werden. Ziegler rechnet für Sommer mit einer Bauzeit von bis zu vier Monaten.

© SZ vom 07.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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