Verkehr:Kontrolle ein Verlustgeschäft

In Puchheim übersteigen Kosten der Überwachung die Einnahmen

Bei der Präsentation der Bilanz der kommunalen Verkehrsüberwachung in Puchheim hat Verwaltungschef Jens Tönjes darauf gepocht, dass es sich aus städtischer Sicht um ein Verlustgeschäft handelt. Im vergangenen Jahr hat die Stadt zwar von den Falschparkern rund 35 000 Euro abkassiert, aber die Kosten für Personal, Material und EDV waren leicht höher. Was die Raser betrifft, liege man mit 16,45 Euro zwar leicht im Plus, aber nur wenn man die Personalkosten im Rathaus nicht berücksichtige. Im Übrigen versicherten Tönjes sowie Bürgermeister Norbert Seidl (SPD), dass sie sich persönlich und fleißig um die Rentabilität des Geschäftes kümmerten. Mancher Stadtrat hingegen beschwere sich über Knöllchen und reklamiere, ein Dienstauto benutzt zu haben, berichtete Tönjes. Solche Einsprüche seien jedoch chancenlos, schon deshalb, weil ein externes Unternehmen zuständig sei. Das hilft, Interessenkollisionen zu vermeiden. Insgesamt verzeichnete die Stadt einen Zuwachs von zehn Prozent bei den Falschparkern auf über 2400 Fälle. Besonders gravierend ist der Anstieg bei zugeparkten Feuerwehrzufahrten mit 44 Prozent. In gleicher Höhe bewegen sich die Fallzahlen bei Verstößen gegen Tempolimits, wobei die meisten in der Allinger Straße und am Grünen Markt in dem Abschnitt erwischt wurden, wo Schrittgeschwindigkeit gilt. "Das hält niemand ein", konstatierte Tönjes. Insgesamt darf der Anstieg der Fälle aber nicht einfach so interpretiert werden, dass die Puchheimer im Umgang mit der Straßenverkehrsordnung nachlässiger geworden wären. Es wird einfach mehr kontrolliert.

© SZ vom 04.04.2018 / bip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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