Verkehr:Hochwasserschutz hat Vorrang

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Verzögerungen beim Ausbau der Staatsstraße östlich von Gröbenzell

Der Beginn der Ausbauarbeiten an der viel befahrenen, engen und sanierungsbedürftigen Staatsstraße 2345 zwischen Gröbenzell und Lochhausen verzögert sich. Dies hat Landtagsvizepräsident Reinhold Bocklet bei einer Nachfrage im Staatlichen Bauamt Freising erfahren. Wie der CSU-Abgeordnete mitteilt, habe sich im Zuge des Ausbaus der Strecke ein zusätzlicher Abstimmungsbedarf zwischen Bauamt und Wasserwirtschaft wegen der Erneuerung der Brücke über den Erlbach ergeben. Das Gewässer trennt Gröbenzell von der Landeshauptstadt und fließt in den Gröbenbach.

Grund für die Verzögerungen ist das als vorläufiges Hochwasserschutzgebiet gesicherte, an den Erlbach angrenzende Überschwemmungsgebiet des Gröbenbachs. Vor diesem Hintergrund wurde das Brucker Landratsamt an der Vorbereitung des Straßenausbau beteiligt und forderte vom Bauamt, die veränderten Durchflüsse nachzuweisen und einen Freibord von 50 Zentimetern über der Bemessungslinie eines 100-jährlichen Hochwassers einzuhalten. Den bestehenden Durchflussquerschnitt beizubehalten, wie vom Bauamt vorgeschlagen, wurde bisher abgelehnt. Stattdessen fordert das Wasserwirtschaftsamt nun auch für den Erlenbach ein Niederschlagsabflussmodell. Erst wenn solche Fachfragen geklärt sind, könnte wohl im Frühjahr 2018 mit dem Bau der Behelfsumfahrung begonnen werden.

Bocklet äußert sich auch zum von der Gemeinde Gröbenzell geforderten zusätzlichen Radweg an der Nordseite der Fahrbahn des Sanierungsabschnitts der Staats-straße. Laut dem Bauamt entspricht der bestehende Radweg den Anforderungen an die Radweginfrastruktur. Daher bestehe ein dringender Ausbaubedarf eher nicht. Da der bestehende Radweg durchgängig drei Meter breit ist, seien die Voraussetzungen für einen Zwei-Richtungs-Betrieb gegeben. Radler könnten sich auch bei Bedarf in der Regel problemlos überholen. Sollten sich die Gemeinde Gröbenzell und München darauf einigen dass der Radweg auf beiden Straßenseiten fortgeführt werden soll, sei das Bauamt bereit, bei ausreichendem Personal den zweiten Radweg zu planen. Die Verhandlungen zum Erwerb der benötigten Grundstücke soll Gröbenzell gemeinsam mit München führen. Erst nach Abschluss des Grunderwerbs könne der Radweg gebaut werden, heißt es. Der Landtagsvizepräsident will sich dafür einsetzen, dass die Gröbenzeller so bald wie möglich eine verbesserte Straßenverbindung nach Lochhausen bekommen.

© SZ vom 17.11.2017 / eis - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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