SZ-Adventskalender für gute Werke:Hilfe für Nachbarn in Not

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Krankheit, Arbeitslosigkeit, Armut: SZ-Leser unterstützen mit ihren Spenden Hunderte Bedürftige im Landkreis.

Von Gerhard Eisenkolb

FürstenfeldbruckArmut im Landkreis hat viele Ursachen: Sie entsteht oft durch Krankheit oder Behinderung und die daraus resultierende Arbeitslosigkeit. Sie kann aber auch Folge einer Scheidung oder Überschuldung sein. Die Mitarbeiter von Sozialdiensten und Sozialämtern, die diese Personen betreuen, erleben immer wieder erschütternde Schicksale. Aber es gibt auch Lichtblicke, dazu gehört die Hilfsbereitschaft der Leser der SZ, mit deren Spenden der Adventskalender auch in diesem Jahr Hunderten von Menschen im Landkreis Fürstenfeldbruck unbürokratisch beistehen konnte. Bei allen Zuwendungen geht es um mehr als nur um Geld. So verbessert Hilfe immer auch das seelische und körperliche Wohlbefinden der Empfänger. Und thematisiert eine Lokalredaktion wie die der SZ in Fürstenfeldbruck im Advent die Armut im Landkreis, ist das ein notwendiger Betrag zur Bewusstseinsbildung. Das sagen Vertreter der Einrichtungen, mit denen die Redaktion zusammenarbeitet.

"Endlich kann ich wieder schlafen, weil ich mir mit Unterstützung des Adventskalenders eine neue Matratze kaufen konnte", berichtet beispielsweise eine Frau mit einem Rückenleiden, die erwerbsunfähig ist. Wie in diesem Fall fehlt oft nur ein relativ kleiner Betrage für eine notwendige Anschaffung, weil Arme einfach nichts zurücklegen können. Das können Alleinerziehende sein, Kleinstrentner, Väter und Mütter, die im Niedriglohnsektor arbeiten, oder Angehörige, die ein schwerbehindertes Kind oder schwerkranke Familienmitglieder pflegen und deshalb nicht arbeiten. Alle diese Menschen haben eines gemeinsam: Kommt eine Strom- oder Heizkostennachzahlung, geht ein Haushaltsgerät oder ein Möbelstück kaputt, brauchen die Kinder Kleider oder Schulsachen, geraten sie in eine Notlage. Was das bedeutet, erleben die Mitarbeiter der Sozialeinrichtungen täglich. Und sie sind froh, in solchen Fällen auf die Unterstützung des SZ-Adventskalenders zurückgreifen zu können. Insgesamt flossen aus diesem Topf in diesem Jahr etwa 700 000 Euro in die Landkreise in der Region München.

Im Landkreis Fürstenfeldbruck erfuhr beispielsweise auch eine Familie Unterstützung, die ein blindes, behindertes Kind großzieht. Zu den Nutznießern zählte auch ein Modellprojekt des Sozialdienstes in Germering, der neue Wege im Umgang mit Demenzkranken beschreitet. Dabei geht es um die Würde von Kranken, den richtigen Umgang mit ihnen und die Probleme der Angehörigen. Um die Ausgrenzung von Dementen zu beenden und die Mauer des Unverständnisses zu durchbrechen, bedarf es auch technischer Hilfsmittel. So benötigte der Sozialdienst einen Kleinbus, um Demente aus ihrer häuslichen Isolation zu holen. Der Adventskalender finanzierte einen solchen Personenkleintransporter mit. Seither kann eine Frauengruppe zum Germeringer See fahren, können Kunstinteressierten eine Ausstellung besuchen - oder es sind gemeinsame Ausflüge möglich. Demente finden dadurch Brücken und Zugänge zu ihrer Vergangenheit. Unterstützt wurden auch die Tafeln der Bürgerstiftung, oder Sozialämter wie das in Puchheim. Dessen Leiter Klaus Winder konnte damit 88 Puchheimern für den Kauf von Medikamenten, Zahnersatz, Windeln oder Krankentransporte gewähren, wenn es für die Betroffenen dafür keine staatlichen Leistungen gab.

Um zu helfen, ist der Adventskalender auf Spenden der SZ-Leser und Unterstützer wie Schulklassen und Firmen angewiesen. Auch über deren Spendenaktionen zugunsten des SZ-Hilfswerks wollen wir berichten.

© SZ vom 23.11.2013/fzg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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