Puchheim/Gröbenzell:Land unter

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In Osten des Landkreises sind die Feuerwehren wegen des starken Unwetters im Dauereinsatz. Ein Supermarkt muss aus Sicherheitsgründen geräumt werden, glücklicherweise wird aber niemand verletzt

Von Julia Bergmann und Peter Bierl, Puchheim

Wie hoch der Schaden ist, den das schwere Unwetter am Dienstagnachmittag im Landkreis angerichtet hat, lässt sich noch nicht absehen. Immerhin gab es keine Verletzten. Die Feuerwehren rückten zu etwa 50 Einsätzen aus, der Schwerpunkt lag in Puchheim und Gröbenzell. Aus dem Gewerbegebiet Nord in Puchheim wurde zunächst gemeldet, dass das Dach eines Supermarktes einzustürzen drohte, was sich allerdings nicht bewahrheitete.

Die ersten Notrufe gingen gegen 15.30 Uhr bei der Integrierten Rettungsleitstelle (ILS) ein . Etliche Bäume waren umgestürzt, Straßenüberschwemmt und Keller und Tiefgaragen mit Wasser vollgelaufen, etwa beim Hotel Seidl im Norden der Stadt Puchheim. Beim AEZ-Einkaufsmarkt im Gewerbegebiet Ikaruspark war außerdem der Aufzug betroffen. Auch das nahe gelegene Gebäude der Firma Systec stand unter Wasser. Dort pumpte die Feuerwehr die vollgelaufene Tiefgarage aus, in der das Wasser bereits so hoch stand, dass die Reifen der geparkten Fahrzeuge nicht mehr zu sehen waren. Außerdem war dort auch der Aufzugschacht geflutet. Kreisbrandmeister Frank Sandrock, der den Einsatz leitete, bestätigte, dass das Unwetter die Feuerwehrleute gerade in Puchheim-Bahnhof stark beschäftigte.

Entwarnung konnte die Feuerwehr schließlich beim Netto-Markt im Gewerbegebiet Nord geben. Feuerwehren aus den Nachbarorten waren hingefahren, der Supermarkt wurde geräumt und geschlossen. Es stellte sich jedoch heraus, dass lediglich Teile der Deckenverkleidung herabgestürzt waren, wie Michael Viehhauser von der Feuerwehr in Puchheim-Bahnhof berichtete. Offenbar war ziemlich viel Wasser durch das Dach eingedrungen, so dass sich die Verkleidung vollsog und aufgrund ihres Gewichts herunterfiel.

In Eichenau war am Bahnhof die Fußgängerunterführung in kürzester Zeit überschwemmt, wurde aber von der Feuerwehr schnell wieder leergepumpt. Ansonsten half die Feuerwehr in Puchheim aus. In Fürstenfeldbruck musste die Feuerwehr ebenfalls ausrücken. Eine Tiefgarage drohte überzulaufen, in der Musikschule am Leonhardsplatz war Wasser durch eine Tür eingedrungen, so dass die Räume etwa drei Zentimeter tief unter Wasser standen. In der Turnhalle der Realschule fiel der Schaden geringer aus, so dass man das Wasser aufwischen konnte. Die Bahnunterführung in der Münchner Straße war erneut stadtauswärts überflutet. "Das ist schon ein Klassiker", kommentierte Feuerwehrkommandant Michael Ott.

Gegen 17.15 Uhr meldete der ILS-Schichtführer Andreas Mayerhofer, dass das Schlimmste überstanden sei. In Mammendorf gab es unabhängig von dem Unwetter Alarm. Ein Bagger hatte bei Bauarbeiten eine Gasleitung beschädigt. Mitarbeiter der Erdgas Südbayern rückten an und unterbrachen die Zufuhr.

© SZ vom 27.07.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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