MVV:Bald zehn Millionen Fahrgäste

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An Werktagen fahren 34 000 Menschen aus dem Landkreis mit den Bussen zur Arbeit oder in die Schule. In der Freizeit wird das Nahverkehrsmittel nach Meinung des Landratsamtes noch zu wenig genutzt

Von Gerhard Eisenkolb, Fürstenfeldbruck

Den Bus zu nehmen, ist im Landkreis so attraktiv geworden wie noch nie. Die Zahl der Fahrgäste auf den MVV-Regionalbuslinien wird noch in diesem Jahr nach den Berechnungen von Hermann Seifert, dem Experten für den Öffentlichen Personennahverkehr im Landratsamt, auf etwa zehn Millionen anwachsen. Im vergangenen Jahr waren es noch neun Millionen. Zurzeit nutzen an Werktagen 34 000 Personen einen Bus.

Mit der Einführung eines flächendeckenden Ruftaxis und dem Ausbau der MVV-Buslinien im Landkreis hat sich das Leistungsangebot gegenüber dem Jahr 2015 laut einem Bericht, den Seifert jüngst dem Kreistagsausschuss für Energie-, Umwelt- und Planung vorlegte, um etwa 31 Prozent erhöht. Weshalb die Fahrgastzahl allein in diesem Jahr um knapp eine Million ansteigen soll. Seifert berief sich bei seiner Einschätzung auf erste Zählungen in den Buslinien, deren Angebot verbessert wurde. Er berichtete aber auch von der Auswertung der Fahrgasterhebungen in den Jahren 2015 und 2016.

Demnach werden an Werktagen Busse vor allem dazu genutzt, um zur Arbeit, zur Schule, zum Ausbildungsplatz oder zur Universität zu gelangen. Insgesamt 68 Prozent der Fahrten dienten diesem Zweck. Wobei der Anteil für die Wege zum Arbeitsplatz bei 28 Prozent lag und der der Wege zur Schule und zur Ausbildung mit 40 Prozent angegeben wurde. Die restlichen 32 Prozent entfielen auf Einkäufe, Erledigungen und Freizeitaktivitäten, also auf Fahrten, die in der MVV-Statistik unter dem Komplex "Freizeitaspekt" zusammengefasst werden. Wobei nur sechs Prozent, also ein relativ geringer Anteil der sogenannten Freizeitnutzer, einen Bus nahmen, um ihre Einkäufe zu erledigen. Im Freizeitaspekt "schlummert" laut Seifert noch ein erhebliches Fahrgastpotenzial, da der Anteil der für diesem Zweck mit allen Verkehrsmitteln im Landkreis zurückgelegten Wege insgesamt bei zwei Drittel liegt, also doppelt so groß ist.

Hier will Seifert ansetzen, wenn es künftig darum geht, das Busangebot weiter zu verbessern. Durch schnelle Fahrten, wie sie Express-Busse bieten, und attraktive Fahrpläne, die mit anderen Linien oder Verkehrsmitteln gut vertaktet sind, sollen weitere Landkreisbewohner zum Umsteigen vom Auto auf den Linienbus bewegt werden. Mit relativ geringen Investitionen könne ein spürbarer Effekt erzielt werden, hofft der Nahverkehrsexperte.

Die mit Bussen zurückgelegten Strecken sind vergleichsweise kurz. Die durchschnittliche Fahrtstrecke lag werktags bei 4,8 Kilometern, samstags bei 3,6 und sonntags bei 3,2. Etwa die Hälfte aller Busfahrgäste im Landkreis erreichten an Werktagen übrigens ihr Fahrziel, ohne umzusteigen. An Werktagen wechselte jeder Dritte den Bus einmal. Die am meisten genutzten Haltestellen liegen an Bahnhöfen und Schulen. Ganz vorne liegen die Bushaltestellen am S-Bahnhof Fürstenfeldbruck mit etwas mehr als 5000 Ein- und Aussteigern an Werktagen. Sehr stark nachgefragt ist die Linie zwischen Fürstenfeldbruck und Olching, die die S 3 mit der S 4 verbindet. Gefolgt von der Buslinie von Bruck nach Germering, die die S 4 an die S 8 anbindet und in Planegg noch einen Anschluss an die S 6 bietet.

© SZ vom 17.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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