Haare:Lässig und chic

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Catherine Boulanger (vorne) vom Modefachbeirat der Friseurinnung präsentiert zusammen mit einer Kollegin die Modetrends der Herbst- und Wintersaison. (Foto: Günther Reger)

Friseurinnung stellt Frisuren und Trends für den Herbst und Winter vor. Der "Undone Style" belässt Frauenhaar etwas wuschelig im natürlichen Zustand, "Glamour pur" orientiert sich an den Hollywood-Diven der Zwanzigerjahre

Von Maren Jensen, Mammendorf

Kühles Blond, helles Kupfer und natürliche Brauntöne. Die Friseurinnung Fürstenfeldbruck präsentierte am vergangenen Sonntag die neuesten Modeempfehlungen für den Herbst und Winter. Höhepunkt des Abends waren die professionellen Darbietungen des Promi-Friseurs Winni Baader. Er schnitt auf der Bühne zwei Modellen die Haare und faszinierte das Publikum mit gekonnten Schnitt-Techniken.

Auf der Bühne agierten jedoch zunächst Andrea Macha, Ulli Steer, Claudia Rebscher und Angelika Wöll. Gemeinsam mit Catherine Boulanger bilden sie den Modefachbeirat der Innung. Sie präsentierten den rund hundert Teilnehmern, darunter hauptsächlich Friseure und Auszubildende, die Modeempfehlungen des Zentralverbandes. Im Vordergrund standen für Frauen vor allem zwei Strömungen: lässig und schick. Der erste Trend, der in der Branche als "Undone Style" bekannt ist, soll die Haare im natürlichen Zustand ein wenig wuschelig aussehen lassen. Der zweite Trend, "Glamour pur" genannt, soll Frauen wieder zu echten Hollywood-Diven beleben. Zwanzigerjahre Wellen mit glänzender Haarstruktur sind besonders angesagt.

Für die Männer bleibt der Trend des vergangenen Jahres bestehen. Der typische "Undercut", bei dem die Seiten abrasiert werden und langes Deckhaar zu einer Tolle umfunktioniert wird, ist allerdings etwas entschärft wurden. "Wer mag, lässt sich vom Friseur den Scheitel rasieren und setzt damit wieder ein sehr maskulines Statement", so Thea Lehmann von der Friseurinnung.

Im zweiten Teil des Abends stellte der Münchner Friseur Winni Baader neue Haarkreationen vor. Auch bei ihm war deutlich die neue Welle zu erkennen: rockig und schick. Wichtig sei, dass es stimmig bleibe. Gekonnt rasierte er den Nacken seines weiblichen Modells aus und bezog auch das Publikum während seines Vortrages mit ein. "Wir brauchen wieder Mut zu Formen. Trotzdem müssen die Linien dabei weich bleiben", sagt der Promi-Friseur. Daneben zeigte er den so genannten Ibiza-Look: Eine lockige Haarpracht mit dem Crêpe-Eisen bearbeitet. "Stellt euch diese Dame am Strand vor. Ihr müsst euch eure Kunden immer am Zielort vorstellen", appelliert er an seine Zuschauer.

"Ich finde es toll, dass sich so viele junge Leute für den Abend angemeldet haben", sagte Helfer Günther Fuchs. Der Friseur sieht die neuen Trends als fortschrittlich an. "Endlich zeigen die Leute wieder Mut zu Perfektion und zu Eleganz." Seit 45 Jahren arbeitet er in dem Beruf. "Mir hat es schon immer Spaß gemacht, Menschen zu verändern und neue Kreationen zu schaffen. Die Vorgaben von Winni Baader gefallen mir in diesem Jahr besonders gut", sagte Fuchs. Im dritten Teil der Modefachveranstaltung stellten Jungfriseure und Auszubildende ihre eigenen Kreationen vor. Neben Flechtfrisuren im Trachtenkleid zeigten sich spektakuläre Hochsteckfrisuren für den Abiball oder den roten Teppich.

Die 16-jährige Dana Martin zeigte sich besonders aufgeregt. Der Abend war ihre erste große Veranstaltung. Die Auszubildende ist im ersten Lehrjahr und mag es besonders kreativ zu sein. "Das ist das schönste an dem Beruf", freute sie sich. Nach dem offiziellen Teil konnten sich die Modelle noch fotografieren lassen. "Es war insgesamt einfach großartig. Die Atmosphäre und die Organisation haben einfach gestimmt", lobte Zuschauerin und Friseurin Rosi Bauer. Die Moderation des Abends übernahm Petra Schnelle. Die Friseur-Meisterin arbeitet für eine Unternehmensberatung. "Das Engagement, was heute Abend gezeigt wurde ist nicht selbstverständlich. Der Beruf macht einfach glücklich. Alle zeigen so viel Herzblut für andere", sagt sie.

Auch das Organisationsteam zeigte sich sichtlich zufrieden und erleichtert. "Es war super aufregend. Zum Glück hat alles gut geklappt", freut sich die Leiterin des Modefachbeirates Boulanger. Ein halbes Jahr lang bereitete sie den Abend vor. In den vergangenen vier Wochen arbeitete sie durchgehend am Feinschliff und passenden Details. "Es sollte einfach alles stimmen. Und das ist uns gelungen!"

© SZ vom 21.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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