Interview:"Das Alter ist zweitrangig"

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Freut sich auf viele Mannschaften und viele Spiele an diesem Wochenende: Trainer Franz Haas. (Foto: oh)

Die Rugby-Abteilung des TuS Fürstenfeldbruck feiert 30-jähriges Bestehen. Fast so lang ist Franz Haas als Trainer dabei

Interview von Stefan Salger

1985 und damit vor genau 30 Jahren wurde der Rugby Club Fürstenfeldbruck als Abteilung des TuS und damit als bayernweit zweiter Rugbyverein gegründet. An diesem Samstag, 11. Juli, treten deshalb auf der Klosterwiese neben dem Veranstaltungsforum von 10 Uhr an Frauen- und Männerteams zum Jubiläumsturnier an. Franz Haas, 50, aus Aubing ist fast ein Mann der ersten Stunde. Der Trainer erklärt die Faszination dieser Sportart.

SZ: Mit wem bekommen es die Brucker Teams am Wochenende denn zu tun?

Franz Haas: Bei den Herren treten die Mannschaften, die jeweils aus 15 Spielern bestehen, erneut gegen Unterföhring an. Mit denen haben wir eine Spielgemeinschaft und in einem Freundschaftsspiel vor einem Monat noch 7 zu 20 verloren. Außerdem tritt eine Spielgemeinschaft aus Nördlingen und Bamberg an. Bei den Frauen trifft unser Siebener-Team auf Freiburg, Regensburg und München.

Oft wird Rugby mit American Football verwechselt. Was ist der Unterschied?

Rugby hat sich in England aus dem Fußball entwickelt. Hier wird gehalten, Schläge oder Tritte sind nicht erlaubt, deshalb sind auch eine gepanzerte Schutzausrüstung oder Helme wie beim Football nicht erlaubt. Trotzdem ist auch Rugby durchaus so etwas wie ein Gruppenkampfsport, bei dem Körpereinsatz erlaubt ist, auch wenn hier nur der Ballträger angegriffen werden darf. Im Gegensatz zum Football ist das Spiel flüssiger und hat weniger Unterbrechungen.

Wann haben Sie Ihre aktive Karriere beendet?

Nachdem ich als Jugendlicher Fußball gespielt hatte, ging es im Brucker Rugbyteam 1987 los. Dort habe ich bis zur Auflösung der Herrenmannschaft ums Jahr 2000 herum gespielt. Danach habe ich mich auf die Jugendarbeit konzentriert und mal ausgeholfen in Teams wie dem von Studentenstadt.

Was war die schlimmste Verletzung?

Da gab es nie was Schlimmes. Einmal habe ich mir einen Finger gebrochen. Das war's. Rugby ist sicher nicht verletzungsanfälliger als Fußball.

Was waren die größten Erfolge der Brucker Rugby-Mannschaften?

Noch im Gründungsjahr des bayerischen Verbandes 1996 sind wir bayerischer Siebener-Meister geworden, ein Jahr später dann auch bayerischer 15er-Meister, im Jahr 2000 wurden wir bayerischer Pokalsieger und Regionalliga-Meister. Im Jugendbereich wurde die U 18 im Jahr 2012 bayerischer Vizemeister und die U16 ein Jahr später bayerischer Meister. Seit 2014 gibt es wieder eine Siebener-Frauenmannschaft, die im Ligabetrieb spielt.

Ist so ein Sport wirklich was für Frauen?

Ja, natürlich. Die Spiele sind vielleicht für den Zuschauer nicht ganz so dynamisch wie im Männerbereich. Aber unseren Frauen macht das genau so viel Spaß und sie beweisen, dass sie über Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit verfügen.

Wo sind die besser als die Männer?

Eindeutig bei der Disziplin. Die Männer haben eher ihren eigenen Kopf.

Wie viele Aktive gibt es und wie viele wären optimal?

Bei den Männern gibt es etwa 20 Aktive, alle im Alter zwischen18 und 45 Jahren. Sie spielen von Herbst an in der 15er-Liga mit. Optimal wäre ein Kader von 35 bis 40. Bei den Frauen gibt es zurzeit zehn Aktive. 25 bis 30 wären optimal.

Welche Voraussetzungen müssen Neueinsteiger mitbringen?

Vor allem Spaß am Spiel und am gemeinsamen Training sowie Teamfähigkeit. Eine Sportskanone muss man nicht sein, und auch das Alter ist zweitrangig.

Die Frauen und Männer der Rugby-Abteilung des TuS Fürstenfeldbruck trainieren jeweils gemeinsam am Mittwoch von 19 Uhr an und am Sonntag von 11 Uhr an auf der Klosterwiese. Weitere Informationen unter rugby-ffb.de.

© SZ vom 10.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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