Gröbenzell:Rößner-Schule bleibt selbständig

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Die Änderung der Schulsprengel lässt auf sich warten. Deshalb wird es im Herbst statt zwei höchstens eine Ganztagsklasse geben - wenn der Gemeinderat zustimmt.

Wolfgang Krause

Die Gröbenzeller Grundschule an der Bernhard-Rößner-Straße bleibt vorerst eigenständig. Wie Bürgermeister Dieter Rubenbauer (CSU) am Dienstagabend im Kulturausschuss des Gemeinderats mitteilte, wird die Regierung von Oberbayern nicht rechtzeitig zur Schuleinschreibung über die umstrittene Sprengeländerung entscheiden. Die Folge ist voraussichtlich, dass in Gröbenzell im September nur eine der beiden geplanten Ganztagsklassen eingeführt werden kann.

Protestplakat vor der Rößner-Schule: Die Sprengeländerung ist vorerst vom Tisch. (Foto: Johannes Simon)

Laut Rubenbauer herrschte bei einem Gespräch mit Vertretern der Regierung von Oberbayern Einigkeit darüber, dass die Behörde die Schulsprengeländerung vor dem Bürgerentscheid nicht genehmigen wird, mit dem betroffene Eltern die Rößner-Schule retten wollen. Weil die Gröbenzeller nicht mehr vor der Schuleinschreibung am 10. April zu den Urnen gerufen werden könnten, bedeute dies, dass in diesem Jahr nichts mehr passiert. "Das Schuljahr 2013/14 wird definitiv mit unveränderten Schulsprengeln starten", sagte Rubenbauer. Ein Sprecher der Regierung von Oberbayern hatte bereits im Februar erklärt, dass ein Abschluss des Sprengeländerungsverfahrens vor der Schuleinschreibung schon aufgrund der knapp bemessenen Zeit unrealistisch sei.

Durch die formale Auflösung der Rößner-Schule wollte die Gemeinde die Bedingungen schaffen, um an der Ährenfeld- und an der Gröbenbachschule je eine erste Klasse mit gebundenem Ganztagsunterricht einführen zu können. Denn die beiden Rektorinnen hatten dafür zur Bedingung gemacht, dass ihre Schulen jeweils mindestens dreizügig sind. Das ist bisher nur an der Ährenfeldschule der Fall. Deren Leiterin Bettina Betz hat am Dienstag auch den Antrag auf einen Ganztagszweig bei der Gemeinde abgegeben. Von der Gröbenbachschule dagegen liegt Rubenbauer noch kein Antrag vor. Der Bürgermeister rechnet nach eigenen Angaben auch nicht damit, dass noch einer eingeht.

Wenn nur in ihrer Schule eine Ganztagsklasse zustande kommt, will Betz "aus Fairness-Gründen" auch jeweils "ein, zwei" Kinder aus den anderen Sprengeln aufnehmen. Bisher hat sie 28 vorläufige Anmeldungen für eine Ganztagsklasse. Der Großteil der Kinder wohnt im Sprengel der Ährenfeldschule, einige wenige kommen auch aus dem der Rößner-Schule, die der Ährenfeldschule nach den nun gescheiterten Plänen einverleibt hätte werden sollen. Die Anträge für die Ganztagsschule müssen bis zum 15. März bei der Regierung von Oberbayern abgegeben werden. Bürgermeister Dieter Rubenbauer will den der Ährenfeldschule auch erst zu diesem Termin einreichen. Er ist der Auffassung, dass der Gemeinderat in der Sitzung am 14. März noch einmal darüber befinden muss, weil in den geltenden Beschlüssen immer von zwei Ganztagsklassen die Rede war.

Ährenfeld-Rektorin Betz dagegen mahnt zur Eile, weil bis zum 15. März noch Stellungnahmen des Jugendamtes und des Schulamtes beigebracht werden müssen. Und sie bittet die Gemeinderäte in einem Schreiben, dafür Sorge zu tragen, dass im September die notwendigen Räume für die Einführung der Ganztagsschule zur Verfügung stehen. Denn ohne die Sprengeländerung, die die Ährenfeldschule entlastet hätte, geht es dort sehr eng zu. Betz fordert die Gemeinde deshalb auf zu prüfen, wohin die bisher in der Schule untergebrachten Hort- und Mittagsbetreuungsgruppen verlegt werden können. Auch die Nutzung der Klassenzimmer durch die Musikschule müsse reduziert werden. Um auch in den kommenden Jahren genug Platz für die Ganztagsklassen zu haben, ist laut Betz ein Neubau unumgänglich. Die Gemeinderäte bittet sie deshalb "um sofortige Einstellung von Planungskosten in den Haushalt, so dass im Schuljahr 2o13/2014 mit den Baumaßnahmen begonnen werden kann".

In der Gemeinderatssitzung am Donnerstag, 14. März, muss der Gemeinderat auch darüber entscheiden, wie er mit dem Bürgerbegehren umgeht. Das Gremium kann die von rund 2700 Bürgern unterschriebene Forderung nach einem Verzicht auf die Sprengeländerung akzeptieren oder einen Bürgerentscheid ansetzen. Im Raum steht weiterhin auch der Antrag der Grünen, das Bürgerbegehren mit einem Ratsbegehren zu kontern. Rubenbauer setzt nach eigener Aussage darauf, dass die Schulsprengeländerung zum Schuljahr 2014/2015 kommt.

© SZ vom 07.03.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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