Eine 36 Jahre alter Diplomsoziologe, der i im Januar vergangenen Jahres mit zwei Spielzeugpistolen durch Germering gelaufen war und damit mehrere Personen bedroht hatte, ist vor dem Landgericht München II zur Unterbringung in einer psychiatrischen Klink verurteilt worden. Das Gericht setzte die Maßregel zur Bewährung aus. Denn ein psychiatrischer Sachverständiger hatte erklärt, dass der 36-Jährige, der nach den Vorfällen einstweilig im Isar-Amper-Klinikum in München-Haar untergebracht worden ist, inzwischen medikamentös gut eingestellt sei.
Vor seiner einstweiligen Unterbringung hatte der Diplomsoziologe unter anderem auch den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter bedroht. Im November 2015 hatte er auf dessen Facebook-Seite folgenden Kommentar geschrieben: "Dieter Reiter ist ja auch bald tot, hat mir ein Vögelchen gezwitschert." Der Büroleiter des Münchner OB hatte diese Drohung ernst genommen. Die Sicherheitsmaßnahmen für das Stadtoberhaupt waren daraufhin verstärkt worden. Kurze Zeit zuvor hatte der Diplomsoziologe einen Aufnahmeantrag bei der Münchner SPD gestellt. Jedoch ohne Erfolg. Daraufhin hatte der 36-Jährige mehrere Mitglieder der Münchner SPD via E-Mail beleidigt und mit dem Tode bedroht. Im November 2015 hatte der Akademiker zudem in einem Friseursalon in der Nähe des Münchner Hauptbahnhofs erklärt, er habe einen Bombe bei sich, mit der er alle umbringen werde. Polizisten überwältigten den 36-Jährigen kurz darauf.
Das Gericht machte dem Diplomsoziologen unter anderem zur Auflage, so lange im Isar-Amper-Klinikum zu bleiben, bis er einen Platz in einer therapeutischen Wohngruppe habe. Aller Voraussicht nach wird dies bereits in wenigen Wochen der Fall sein. Außerdem muss der 36-Jährige sich einmal im Monat bei einem Arzt vorstellen und freiwillig seinen Medikamentenspiegel kontrollieren lassen. Außerdem darf er keinen Alkohol trinken.