SZ-Adventskalender:Damit Wünsche in Erfüllung gehen

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Während es für viele Menschen selbstverständlich ist, ihre Lieben zu Weihnachten mit Geschenken glücklich zu machen, sehnen sich einige Personen im Landkreis nach Dingen, die für andere ganz normal sind: ein Bett, eine neue Brille, ein Besuch bei den Eltern. Doch ihre finanzielle Situation macht es ihnen unmöglich, diese kleinen Träume zu realisieren. Sei es, weil sie in ihrem Leben Fehler gemacht haben, die sie bis heute verfolgen, oder weil das Schicksal sie immer wieder hart getroffen hat. Einigen von Ihnen möchte der SZ-Adventskalender mit Unterstützung unserer Leser eine Freude bereiten

Texte: Florian J. Haamann

Vom Geschäftspartner betrogen

Als die Firma, bei der Jörg B. angestellt war, Insolvenz anmeldete, machte sich der Trockenbaumonteur gemeinsam mit einem Freund selbständig. Die neue Firma lief gut an und bekam einen Großauftrag - der "Freund" nutzte die Gelegenheit und räumte das Firmenkonto leer, Jörg B. stand vor dem Ruin. Er fand direkt wieder eine Festanstellung, doch auch der neue Arbeitgeber ging insolvent. Nach der erneuten Arbeitslosigkeit trennte sich die Lebensgefährtin und verweigerte B. den Kontakt zu seiner Tochter. Der 39-Jährige verfiel dem Alkohol, bekam das Problem aber mit einer Therapie in den Griff. Nach einer Wirbelsäulenverletzung, die ihm die Ausübung seines gelernten Berufs unmöglich machte, suchte er erneut Trost im Alkohol. Mittlerweile arbeitet er als Ein-Euro-Jobber bei der Caritas und befindet sich wieder erfolgreich in Behandlung. Die Schulden, die durch seine Probleme entstanden sind, zahlt er zuverlässig ab. Allerdings würde er gerne sein Zimmer in einer Wohngemeinschaft kindgerechter ausstatten, damit er dort künftig seine Töchter empfangen kann.

Schulden durch die Ausbildung

Nach der Geburt ihres zweiten Kindes hatten Melissa M. und ihr Mann große Pläne. Die beiden wollten eine Weiterbildung machen, finanziert durch Meister-Bafög. Doch einen Monat, bevor die Weiterbildung losging, trennten sich die beiden, weil Melissa M. das Wohl ihrer Kinder und sich selbst gefährdet sah. Nach drei Monaten brach M. außerdem die Weiterbildung ab, um sich besser um ihre Kinder kümmern zu können und ihre eigene Gesundheit nicht zu riskieren. All diese Probleme führen bei der Frau zu einer Depression und posttraumatischen Belastungsstörungen. Zwar arbeitet sie weiterhin Teilzeit, ist aber auf Unterstützung durch das Jobcenter angewiesen. Ihre größte Sorge sind allerdings die Schulden bei der KfW, die durch das Bafög entstanden sind.

Freundschaft trotz Krankheit

Die Freundschaft von Christian W. und Hilde K. kann auch durch die schwere Erkrankung der Frau nicht zerstört werden. Denn auch als sich Hilde K. wegen einer Schizophrenie in Behandlung begab, hielt Christian W. zu ihr. Beide telefonieren mehrmals die Woche, er besucht sie und ist eine wichtige Bezugsperson für die Frau - eine Aufgabe die er gerne übernimmt. Die Treffen tun Hilde K. gut, durch sie verbessert sich ihr Zustand nachhaltig. Allerdings ist W. mittlerweile arbeitslos und kann sich die Fahrkarten zur Therapieeinrichtung nicht mehr leisten. Außerdem bräuchte er Unterstützung, um bei den Treffen auch einmal wieder Geld für einen Kaffee oder ein Eis zu haben.

Katzen als Rückhalt

Ihre Katzen sind der einzige Rückhalt im Leben von Hannelore P. Nach einem psychischen Zusammenbruch hat P. ihre Arbeit verloren und leidet nun unter Depressionen. Sie lebt zurückgezogen mit ihren zwei Tieren. Aufgrund des Alters brauchen sie spezielles Futter, das sich Hannelore P. allerdings nicht leisten kann. Außerdem muss sie noch eine Tierarztrechnung bezahlen.

Mit dem Druck leben

Über ihre psychische Erkrankung spricht Dietlinde B. nicht gerne. Dennoch wird schnell klar, dass sie schwer darunter leidet. B. hat Probleme mit sozialen Kontakten und bezeichnet sich als "chronische Neinsagerin", sie kann Druck nicht aushalten und bricht viele Aktivitäten nach kurzer Zeit ab. Dennoch hat sie einige Hobbys, denen sie leidenschaftlich nachgeht, Fahrradfahren, spazieren, lesen. Den größten Teil ihres Lebens hat die 54-Jährige bei Zeitarbeitsfirmen gearbeitet, ihr letzter Arbeitsplatz wurde von der Firma wegrationalisiert. Nun bekommt sie nur eine kleine Rente. Dringend bräuchte Dietlinde B. eine neue Brille. Da sie einen massiven Schielfehler hat und auf einem Auge stark schwachsichtig ist, braucht sie allerdings eine teure Spezialbrille, die sie sich nicht alleine leisten kann.

Dem Alkohol entkommen

Irgendwann hat Norbert K. die Kurve gekriegt. Lange war er Alkoholiker, doch vor einigen Jahren hat er die Sucht überwunden. Er besucht regelmäßig eine Tagesstätte der Caritas, um seine sozialen Kontakte zu erhalten und neue Menschen kennenzulernen. Er ist ein geselliger und redegewandter Mensch, der jedoch Angst vor Veränderungen und ungewohnten Situation hat. Er macht sich oft selbst über kleine Dinge Sorgen, die ihn dann enorm belasten. Aktuell allerdings steht er vor einem größeren Problem: Er muss sich an den Zähnen behandeln lassen. Doch trotz Härtefallregelung kann er sich die Selbstbeteiligung wegen der geringen Grundsicherungsbezüge nicht leisten.

Zerstörte Einrichtung

Mit viel Einsatz hat Herbert L. sich zurück in ein geregeltes Leben gekämpft. Mit Hilfe der Caritas hat er seine Alkohol- und Spielsucht in den Griff bekommen und nach mehreren Jahren der Obdachlosigkeit wieder eine kleine Wohnung gefunden. Durch einen Wasserschaden wurde jedoch die Küchenzeile zerstört, auch Kühlschrank und Waschmaschine funktionieren nicht mehr. Um Wohnung wieder mit dem Nötigsten einzurichten, ist der 65-Jährige nun auf Unterstützung angewiesen.

Schatten der Vergangenheit

Nach vielen schwierigen Jahren schien sich das Leben der 29-jährigen Nicole S. langsam zu stabilisieren. Dann ging es ihr körperlich immer schlechter, bei der ärztlichen Untersuchung stellte sich heraus, dass die junge Frau an Gebärmutterhalskrebs leidet. Die Diagnose warf S. erneut aus der Bahn, dennoch arbeitet sie weiterhin als Ein-Euro-Jobberin in der Teestube der Caritas. Sie möchte den Alltag weiterhin meistern, auch für ihre dreijährige Tochter. Allerdings hat Nicole S. aus ihrer Vergangenheit noch eine Menge Schulden, die sie nicht alleine bewältigen kann, unter anderem aus Handyverträgen, die sie gutmütig für Freunde abgeschlossen hat, und durch eine Zahnarztbehandlung.

Quelle: SZ-Grafik (Foto: N/A)

Rückstände nach Herzkrankheit

Nach einem Arztbesuch ist das Leben von Dorota G. völlig aus den Fugen geraten. Der Arzt diagnostizierte eine schwere Herzkrankheit. G. wurde arbeitslos. Weil sie nicht wusste, wohin sie sich in ihrer Situation wenden sollte, hat sie versucht, ihre Miete aus den eigenen Ersparnissen zu bezahlen. Schnell war das Geld weg, ein Krankenhausaufenthalt verschärfte die Situation zusätzlich. Durch die entstandenen Mietrückstände kam es zu einer Räumungsklage. Trotz ihrer Krankheit suchte sich G. wieder einen Job und schaffte es, soviel Geld zurückzuzahlen, dass sie weiterhin in der Wohnung bleiben darf. Nun hat die alleinerziehende Mutter eines zwölfjährigen Sohnes allerdings immer noch einen großen Mietrückstand, den sie ohne fremde Hilfe nicht zurückzahlen kann.

Hilfe im Alltag

Der größte Wunsch von Margit S. ist es, jemanden zu haben, der ihr hilft, den Alltag zu bewältigen. Denn sie leidet seit mehreren Jahren an Parkinson und traut sich viele Dinge im Alltag nicht mehr zu, etwa zu kochen, einzukaufen oder zu baden. Da sie trotz ihrer Krankheit keine Pflegestufe erhält, müsste sie dafür eine private Hilfe bezahlen, die sie ohne Unterstützung aber nicht finanzieren kann.

Führerschein für den Job

Nach einer schwierigen Kindheit und vielen Jahren im Heim, hat es Romy L. geschafft, mit 30 Jahren ihren Hauptschulabschluss zu machen. Eine dauerhafte Anstellung hat sie noch nicht gefunden. Denn eine chronische Erkrankung macht es ihr unmöglich, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Um für eine Arbeitsstelle mobil zu sein, möchte sie nun einen Rollerführerschein machen, Freunde würden ihr ein gebrauchtes Fahrzeug günstig überlassen. Aufgrund ihrer finanziellen Situation kann sie sich beides allerdings nicht ohne Unterstützung leisten. Mit einem Job könnte sie dann für sich und ihre Familie eine neue Wohnung suchen, denn in der aktuellen Unterkunft muss sie immer wieder mit Schimmel kämpfen.

Kontrolliert von Zwängen

Das Leben von Elfriede L. wird von ihren Zwängen kontrolliert. So kann sie keinen Schritt machen, ohne vorher mehrmals darüber nachzudenken und alles immer wieder bis zur völligen Erschöpfung zu kontrollieren. Auch ihr Ex-Mann war der 61-Jährigen keine Unterstützung. Er trank immer mehr Alkohol, 1991 kam es zur Scheidung. Danach musste L. mehrere Monate in einer psychiatrischen Klinik behandelt werden. Durch ihre zahlreichen Erkrankungen kann sie nicht arbeiten und lebt von Sozialhilfe. Sie ist ein sparsamer Mensch und verbringt ihre Freizeit in der Caritas-Tagesstätte. Ihr großer Wunsch ist die Erledigung dringend nötiger Renovierungen in ihrer Wohnung. Sie braucht auch ein neues Bett und eine Matratze.

Teure Zahnbehandlung

Seit drei Jahren müsste Regina L. dringend mehrere Zähne ersetzen lassen. Doch die 60-Jährige kann sich den Eingriff aufgrund von Schulden und einer geringen Rente nicht leisten. Die Schulden entstanden, weil ihr Mann wegen eines Suchtverhaltens mehrere Kredite aufgenommen hat. Regina L. wird von den Mitarbeitern der Caritas-Tagesstätte als hilfsbereite, stets bescheidene und tapfere Frau beschrieben. Allerdings leidet sie an starken körperlichen und psychischen Beeinträchtigungen, die ihr das Leben schwer machen. Eine Unterstützung bei der Zahnbehandlung würde ihr zumindest einen Teil der Last von den Schultern nehmen.

Zurück in die Heimat

Für ein paar Jahre hatte Anja K. ihr Leben im Griff. Nach dem Studium fand sie eine Arbeit. Doch dann traten ihre schweren Kindheitstraumata wieder hervor. Sie leidet seitdem unter Angstzuständen und Schlafschwierigkeiten. Und diese Probleme werden durch ihre Wohnsituation noch verstärkt. Deshalb möchte Anja K. zurück nach Norddeutschland ziehen, wo sie geboren wurde. Den Umzug übernimmt das Jobcenter, allerdings müsste K. zuerst einmal selbst eine Wohnung finden. Um vor Ort suchen zu können, möchte sie deshalb kurzfristig ein Zimmer anmieten, allerdings kann sie sich das ohne Unterstützung nicht leisten.

Ärger mit der Krankenkasse

Der Verlust seiner Arbeit hat Paul S. mehr zu schaffen gemacht, als er dachte. Zwar fand er direkt eine neue Anstellung in der Schweiz, weil seine Familie aber in München wohnte, beschloss er zu pendeln. Er wurde immer unglücklicher mit der Situation und begann zu trinken. Paul S. wurde gekündigt, seine Beziehung zerbrach. Die Alkoholsucht hat er seit mehreren Jahren unter Kontrolle. Er versäumte jedoch, aus der privaten Krankenkasse auszusteigen, öffnete keine Briefe mehr und traute sich nicht zum Arzt zu gehen. Mittlerweile sind die Schulden so hoch, dass Paul S. sie alleine nicht mehr bewältigen kann. Außerdem müsste er aufgrund mehrerer Erkrankungen dringend wieder einen Arzt aufsuchen.

Streit mit dem Vermieter

Nach mehreren Streits mit ihrem Vermieter, der sich dabei des Öfteren völlig daneben benahm, kündigte Angelika D. ihre Wohnung. Aufgrund einer laufenden Privatinsolvenz war es für sie trotz festem Arbeitsplatz schwer, eine neue Wohnung zu finden. Letztendlich hat sie nun doch eine Unterkunft gefunden, allerdings konnte sie nur mit Mühe das Geld für den Umzug aufbringen. Nun sitzt sie in ihrer neuen Wohnung, kann sich aber ohne Unterstützung weder die Renovierungsarbeiten noch ein paar neue Möbel leisten.

Ein Bett für die Tochter

20 Jahre lang hat Musafi T. in einer Bäckerei gearbeitet, dann hat der Betrieb geschlossen. Seitdem findet T. keine neue Arbeit. Gleichzeitig musste er mit seiner Familie in eine neue Wohnung ziehen, da die alte zu klein geworden war für die beiden Kinder. Durch die Arbeitslosigkeit hat T. keine Ersparnisse, deshalb benötigt die Familie Hilfe bei der Einrichtung der neuen Wohnung. Dringend benötigt sie eine Küche, eine Waschmaschine und ein Bett für die Tochter. Monatelang schlief Herrmann A. entweder bei Freunden oder in seinem Auto. Denn der 44-Jährige will niemandem auf der Tasche liegen. In diese Situation ist er gekommen, weil er seiner Familie ein gutes Leben bieten wollte. Allerdings gab er mehr aus, als er verdiente, es kam zu Mietschulden, Zwangsräumung, Scheidung. Trotz Arbeit konnte er keine Wohnung finden. Anfang des Jahres hat er sich an die Beratungsstelle für Wohnungslose der Caritas gewandt. Nun hat er die Möglichkeit bekommen, ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zu beziehen. Da er aber die letzten Jahre keine Wohnung hatte, hat er keinen eigenen Hausstand mehr. Unterstützung vom Amt bekommt er aufgrund seiner Arbeit nicht, möchte das aber auch nicht. Dennoch würde er sich über etwas Hilfe bei der Einrichtung seines Zimmer freuen.

Reise zum kranken Vater

Vor einem Jahr gelang Muhammad M. die Flucht aus seiner Heimat nach Deutschland. Auch seine Frau, die er kurz vor der Flucht geheiratet hat, ist mittlerweile hier angekommen. Nun leben die beiden beengt im Zimmer einer Wohngemeinschaft und würden gerne in ein gemeinsames Zuhause ziehen, um ein neues Leben zu beginnen. Dafür fehlt ihnen jedoch das Geld. Muhammad M. ist studierter Mathematiker, seine Frau hat ein Studium als Bauingenieurin begonnen, das sie gerne in Deutschland beenden würde. M. ist kurz davor einen Deutschkurs zu beenden, danach will er sich einen Job suchen, um selbst für sich und seine Frau sorgen zu können.

Für ein besseres Leben

Nachdem ihr Mann mehrfach gewalttätig geworden war, entschloss sich Fatima K., ihn zu verlassen. Allerdings leidet sie an einer rheumatischen Erkrankung, ist nierenkrank und hat die Bluterkrankheit. Trotz der täglichen Schmerzen versucht sie, weiterhin so gut es geht für ihren Sohn da zu sein, der mittlerweile studiert. Nach der Trennung sind die beiden in eine neue Wohnung gezogen. K. lebt von Sozialhilfe, der Sohn ist zeitlich so eingespannt, dass er keinen Nebenjob annehmen kann. Deshalb brauchen die beiden nun Unterstützung bei der Einrichtung ihres neuen Zuhauses.

Ein schöneres Zuhause

Dass er in seinem Leben viele Fehler gemacht hat, dessen ist sich Amir I. bewusst. Nach mehreren Inhaftierungen und einer Drogenabhängigkeit hat er es nun aber geschafft, sich ein geregeltes Leben aufzubauen. Er hat einen Hilfsarbeiterjob gefunden und zahlt damit seine Schulden zurück, mit dem Rest kann er gerade so seinen Alltag finanzieren. Es ist ihm wichtig, selbst für sich zu sorgen und keine Grundsicherung zu benötigen. Wofür sein Geld allerdings nicht reicht, ist die Einrichtung seiner Wohnung. Dringend bräuchte er etwa eine Koch- und Sitzgelegenheit, auch um Freunde einladen zu können und auf diese Weise seine sozialen Kontakte auszubauen.

Für die Familie verschuldet

Monatelang schlief Herrmann A. entweder bei Freunden oder in seinem Auto. Denn der 44-Jährige will niemandem auf der Tasche liegen. In diese Situation ist er gekommen, weil er seiner Familie ein gutes Leben bieten wollte. Allerdings gab er mehr aus, als er verdiente, es kam zu Mietschulden, Zwangsräumung, Scheidung. Trotz Arbeit konnte er keine Wohnung finden. Anfang des Jahres hat er sich an die Beratungsstelle für Wohnungslose der Caritas gewandt. Nun hat er die Möglichkeit bekommen, ein Zimmer in einer Wohngemeinschaft zu beziehen. Da er aber die letzten Jahre keine Wohnung hatte, hat er keinen eigenen Hausstand mehr. Unterstützung vom Amt bekommt er aufgrund seiner Arbeit nicht, möchte das aber auch nicht. Dennoch würde er sich über etwas Hilfe bei der Einrichtung seines Zimmer freuen.

© SZ vom 24.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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