Fürstenfeldbruck:Ausstellung zum Thema Zwangsverheiratung

Von  Marcel Holland, Gröbenzell

Es ist eine Menschenrechtsverletzung: Kinder, die vor den Traualtar treten müssen, begleitet vom Bräutigam, der nicht selten mehr als 20 Jahre älter ist. Auch in unserem Jahrhundert werden unzählige Mädchen zwangsverheiratet. Unicef schätzt, dass davon jährlich beinahe 15 Millionen Menschen betroffen sind. Bei der Ausstellung "Mit dem Malstift gegen die geraubte Kindheit" möchte die Gröbenzeller Gleichstellungsbeauftragte Maria Kappes das Thema Früh- und Zwangsverheiratung mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit bringen. Die Ausstellung wird am Wochenende im Bürgerhaus Gröbenzell gezeigt und vermittelt Einblicke in die Lebenskontexte der jungen Mädchen. Entstanden sind die Kunstwerke bei einem Malwettbewerb unter dem Motto "Kinderbräute nein", der einmal jährlich an Schulen im südosttürkischen Van stattfindet. Das Projekt Yaka Koop, das sich für Frauenrechte in der Türkei einsetzt, stellt die Gewinnerbilder in Van an belebten Plätzen und Straßenkreuzungen auf. Dadurch soll die dortige Bevölkerung ein Bewusstsein für Früh- und Zwangsehen entwickeln. Die 21 Bilder werden auf großformatigen Leichtschaumplatten im Bürgerhaus gezeigt. Dazu wird es auf fünf Tafeln weitere Informationen zum Thema geben.

Am Samstag von 17 Uhr an wird die Sozialwissenschaftlerin, Frauenrechtlerin und Publizistin Necla Kelec, die dem Vorstand von Terre des Femmes angehört, einen Vortrag zum Thema halten. Der Eintritt ist frei.

Ausstellung "Mit dem Malstift gegen die geraubte Kindheit" im Bürgerhaus Gröbenzell, Samstag, 7. Juli, von 14 bis 19 Uhr und Sonntag 8. Juli, von 11 bis 19 Uhr.

© SZ vom 06.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: