Rettung des Abseits:Die Stadt muss helfen

Warum Freising die alte Kultkneipe samt Bühne auf jeden Fall braucht.

Kommentar von Petra Schnirch

Ist das Abseits erst einmal plattgemacht, wird es so etwas im hochpreisigen Freising nicht mehr geben: Eine ganz normale Kneipe ohne Schleifchen und Herzchen, einen Treffpunkt für Junge und Junggebliebene mit angegliederter Kleinkunstbühne. Und es könnte sogar noch sehr viel mehr daraus werden, wenn der Abseits-Verein seine Pläne verwirklichen kann: Mit dem Ausbau des Eiskellers könnte ein richtiges Kulturzentrum in Neustift entstehen, für Künstler, aber auch für die örtlichen Vereine.

Natürlich, nicht jeder Freisinger wird künftig eine der Kultur-Vorstellungen dort besuchen, sofern das Abseits gerettet werden kann. Es gibt aber auch viele, die niemals die mehrere Millionen teure Eishalle betreten werden, um dort Schlittschuh zu laufen, einen Eisstock über die Bahn zu schieben oder ein Eishockeyspiel anzuschauen. Dennoch stehen solche Angebote einer Stadt wie Freising, die bald die 50 000-Einwohner-Marke überschreiten wird, gut zu Gesicht, sei es im sportlichen wie auch im kulturellen Bereich.

Kauf, Darlehen oder Zuschuss
:Farbe bekennen

Der Stadtrat will am 1. Dezember endgültig über die Unterstützung des "Abseits"-Vereins entscheiden. Freisings Oberbürgermeister bremst jedoch die Hoffnung all jener, die einen Erwerb durch die Kommune befürworten.

Von Petra Schnirch

Die Stadträte wären deshalb gut beraten, wenn sie sich vorurteilsfrei zusammensetzen und den Verein ernsthaft dabei unterstützen, eine machbare Lösung zu suchen, wie das Abseits weiter betrieben und als lebendiges Kulturzentrum ausgebaut werden kann. Der Vergleich mit einem Sport-Vereinsheim greift hier zu kurz - das Gleiche gilt deshalb auch für die im Finanzausschuss beschlossene Förderung. Im Übrigen kann der Kauf einer solchen Immobilie in Freising kein Fehler sein.

Das Potenzial, die Energie, die den Abseits-Freundeskreis auszeichnen, dürfen nicht so einfach verloren gehen. Freisings Kulturszene würde davon langfristig profitieren.

© SZ vom 03.11.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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