Frostige Eishalle:"Buntes Licht wäre schon cool"

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Erst waren die Stehtische beim Kiosk ein Problem, weil sie die Fluchtwege verstellten. Aber auch hier hat das Eishallen-Team inzwischen eine Lösung mit fest installierten Tischen an Rand der Bahn gefunden. (Foto: Marco Einfeldt)

Das grelle Licht in der Eishalle stört viele Schlittschuhläufer, andere hätten gern mehr Musik. Gemeinsam mit Kiosk-Pächterin Andrea Kubik bemüht sich die Stadt um Verschönerungen.

Von Alexandra Vettori, Freising

Es ist ungemütlich, das weiße, kalte Licht lässt keine rechte Stimmung aufkommen, zu wenig Musik - und überhaupt könnte mehr getan werden, um das Eislaufen in Freising attraktiver zu machen. So hatte es geklungen, als der Jugendstadtrat jüngst über die Eishalle diskutierte. Doch als er sich die Halle dann selbst ansah, klang der Bericht danach auf Facebook schon positiver.

"Wir haben Hinweise über zu wenig Musik und grelle Lichtverhältnisse erhalten und wollten uns davon selbst ein Bild machen", schreibt der Jugendstadtrat auf seiner Seite. Vor Ort habe sich aber nach Gesprächen mit den Eismeistern und Besuchern herausgestellt, dass sehr oft Musik gespielt werde. Die Lichtverhältnisse freilich fanden die Jugendlichen tatsächlich nicht so angenehm, für Eishockey-Spiele sei es vermutlich ideal, beim "normalen Schlittschuhlaufen" aber eher störend.

"Größere Schließfächer wären gut, da gibt es nur so kleine für Geldbeutel"

Auf Nachfrage der SZ erklärte Rathaussprecherin Christl Steinhart, dass bei der Beleuchtung von Sportanlagen klare Vorschriften zu berücksichtigen seien. Außerdem verwies sie darauf, dass die Eishalle schließlich auch Ort sportlicher Aufführungen und Wettkämpfe sei und die Zuschauer dankbar seien, wenn sie etwas auf dem Eis erkennen könnten. Dass die Rathaussprecherin vorsichtig ist, verwundert nicht. Schließlich sind es der Freisinger Eishockey-Verein und die Eiskunstläufer, die viel Geld zum Unterhalt beisteuern. Im vergangenen Jahr haben alle Beteiligten deshalb um attraktivere Öffnungszeiten für die breite Öffentlichkeit gerungen.

An diesem sonnigen Donnerstagnachmittag, einem ruhigen Tag, wie Eismeister und Kioskbetreiberin versichern, sind kurz nach Betriebsstart schon zehn Leute auf dem Eis, vom Kleinkind bis zum Studenten. Die Leute haben sichtlich Spaß. Auch die drei jungen Mädchen, die gerade die geliehenen Schlittschuhe anziehen. Das Licht? Sie kichern, "doch, buntes Licht wäre schon cool", sagen sie, aber erst auf Nachfrage. Ein Student aus Freising findet es auch super in der Eishalle, "nur größere Schließfächer wären gut, da gibt es nur so kleine für Geldbeutel, den Rucksack aber muss man unbeaufsichtigt hier draußen stehen lassen.

Die Stadt freut sich über Ideen, und Kioskpächterin Andrea Kubik denkt an "Themenabende wie "mit Tracht aufs Eis" oder "Flirt auf dem Eis"

Im Rathaus verweist man ebenfalls auf die Beliebtheit der Halle, die Besucherzahlen sind innerhalb eines Jahres um 1000 auf gut 28 000 im Vorjahr gestiegen, seit der Eröffnung zu Weihnachten 2014 waren es, ohne die laufende Saison, insgesamt knapp 70 000, ohne Sportler. Dennoch ist man offen für Neuerungen. Immerhin kündigt Pressesprecherin Steinhart an, derzeit sitze man an der Planung von Musikabenden, begleitend zum Eislaufen. In den Weihnachtsferien wird es auch wieder den im Vorjahr vom Jugendstadtrat angeregten Schlägerlauf geben.

"Ideen und Anregungen sind, wie gesagt, ausdrücklich willkommen", so Steinhart. Kinder können sich, auf Initiative von Andrea Kubik, der Pächterin des Kiosks, auf das Christbaum-Schmücken am Donnerstag, 30. November, ab 15 Uhr freuen. Den Behang dürfen sie selbst mitbringen, dafür gibt es Kakao und Gebäck von Andrea Kubik. Sie ist eine treibende Kraft beim Verbessern der Atmosphäre, schon der Kiosk mit seinen Lichterketten ist ein Gesamtkunstwerk. Sie könnte sich neben einer Eisdisco auch Themenabende wie "mit Tracht aufs Eis" oder "Flirt auf dem Eis" vorstellen. "Ideen", sagt sie mit einem Lächeln, "hätte ich viele."

© SZ vom 25.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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