Abiturprüfungen:Trend geht zur 13. Klasse

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Immer mehr Schüler wählen für ihr Abitur an der Freisinger FOS/BOS den längeren Weg. Die Schüler des Neufahrner Gymnasiums drücken in diesem Jahr vor allem der 20-jährigen Amelie Ebner die Daumen.

Von Alexandra Vettori, Freising

An diesem Freitag rauchen wieder die Köpfe, dann beginnen die Abiturprüfungen in Bayern. Los geht es nicht mit Deutsch, sondern mit Mathematik. Die Prüfung dauert entweder 240 oder 270 Minuten, je nachdem, ob sich der Schüler in Stochastik gegen Taschenrechner und Formelsammlung entscheidet oder dafür. Insgesamt zählt man heuer 485 Abiturienten an den Gymnasien im Landkreis Freising, 2015 waren es noch 499, im Jahr davor 461. Von einem merklichen Schülerschwund kann also zumindest bei den Abiturienten keine Rede sein. Umso weniger, als die Freisinger Fach- und Berufsoberschule (FOS/BOS) beim allgemeinen Abitur eklatante Zuwachsraten verzeichnet.

Sucht man einen Trend, findet man ihn deshalb an der Freisinger FOS/BOS. Die Schule schickt in diesem Jahr 375 Anwärter auf das Fachabitur ins Rennen, 106 Schüler legen nach der angehängten 13. Klasse das allgemeine Abitur ab, so viele wie nie zuvor. Im Vorjahr waren es noch 38 Schüler in der 13. Klasse, schon das waren mehr als im Jahr davor. Offenbar wählen immer mehr junge Menschen den Weg über die Fachoberschule, um das allgemeine Abitur nach neun Jahren abzulegen, anstatt am Gymnasium in acht Jahren. Allerdings hat der Gesetzgeber eine Hürde eingeschoben: Um zu den Prüfungen zugelassen zu werden, müssen Zwölftklässler an den Fachoberschulen einen Gesamtnotendurchschnitt von 2,8 aufweisen. Bis zu den Prüfungen haben die Fach- und Berufsoberschüler auch noch ein wenig mehr Zeit als ihre Kollegen an den Gymnasien. An der FOS/BOS beginnen bayernweit die Abiturprüfungen erst nach den Pfingstferien.

Das Camerloher Gymnasium hat den größten Abiturjahrgang

Da haben die Gymnasiasten zumindest die schriftlichen Prüfungen schon hinter sich. Deutsch findet am Dienstag, 3. Mai, statt, das dritte Prüfungsfach am Freitag, 6. Mai. Danach gibt es erst einmal zwei Wochen Pfingstferien zum Durchschnaufen. Die mündlichen Prüfungen laufen dann von Montag, 30. Mai, bis Freitag, 10. Juni.

Den größten Abiturjahrgang unter den fünf Landkreis-Gymnasien hat in diesem Jahr nicht mehr das musische Camerloher Gymnasium, sondern das naturwissenschaftliche Hofmiller Gymnasium. Hier verzeichnet man mit 109 Prüflingen einen deutlichen Anstieg, im Vorjahr waren es nur 82. Dafür sind die Zahlen im Camerloher zurück gegangen, hier zählt man heuer 104 Abiturienten, voriges Jahr waren es noch 124.

Die Neufahrnerin Amelie Ebner verzichtet auf Hilfe

Im Neufahrern Oskar-Maria-Graf-Gymnasium dagegen geht es wieder leicht nach oben, nach 94 Prüflingen im Vorjahr sind es heuer 100. Am Neufahrner Gymnasium drückt man in diesem Jahr laut Schulleiter Franz Vogl vor allem einer Prüfungsteilnehmerin besonders die Daumen: Die 20-jährige Amelie Ebner, die seit einem Skiunfall vor drei Jahren vom Hals abwärts gelähmt ist, legt ihr Abitur ab. Wie Vogl weiß, will die junge Frau die Prüfungen möglichst selbst schreiben, obwohl sie dafür auch Hilfe in Anspruch nehmen darf.

Etwas mehr als 100 Meldungen verzeichnet heuer das Moosburger Karl-Ritter-von-Frisch-Gymnasium. Die genaue Zahl derer, die in Moosburg letztlich zu den Prüfungen zugelassen werden, steht noch nicht ganz fest. Im Vorjahr gingen in Moosburg 109 Abiturienten an den Start. Einen vergleichsweise kleinen Jahrgang dagegen verabschiedet heuer das humanistische Dom-Gymnasium in Freising. 70 Schüler gehen dort in die Abiturprüfungen, im Vorjahr waren es noch 90.

Wie es bei den Prüfungen gelaufen ist, das erfahren die Schüler bayernweit am Freitag, 17. Juni. Eine Woche später erhalten sie dann ihre Zeugnisse und werden schließlich feierlich aus der Schule entlassen.

© SZ vom 28.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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