Freising:Freie Wähler vertauschen Kandidaten

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Bei der Bezirkstagswahl sollten Marianne Heigl als Direktkandidatin für die Freien Wähler antreten und Rainer Schneider als Listenkandidat. Auf den Wahlzetteln steht es allerdings andersherum. Die Partei hat die Formulare verwechselt - und für eine Korrektur ist es zu spät.

Von Birgit Goormann-Prugger

Den Freien Wählern in Freising ist bei der Übermittlung ihre Daten an die Regierung von Oberbayern nach der Aufstellung für die Bezirkstagswahl ein peinliches Missgeschick unterlaufen. Die Versammlung hatte eigentlich Marianne Heigl aus Zolling zur Direktkandidatin für den Bezirkstag und den Neufahrner Bürgermeister Rainer Schneider zum Zweitstimmenkandidaten bestimmt. So wird das auch auf den Plakaten beworben. Auf den Stimmzetteln jedoch wird Schneider als Direktkandidat und Marianne Heigl als Zweitstimmenkandidatin geführt. Das Problem: Die Briefwahl läuft bereits, die Stimmzettel kann man nicht mehr neu drucken und die Regierung von Oberbayern hat den Freien Wählern mitgeteilt, dass nun auch gewählt werden müsse, wie die Stimmzettel das vorsehen würden. Auswirkungen auf die Durchführung und Gültigkeit der Wahl habe dieser Vorfall nicht.

Marianne Heigl kandidiert nun auf Platz sieben der Liste für den Bezirkstag und sie weiß: "Da habe ich eigentlich keine Chance mehr". Seit fünf Jahren sitzt die Kreisrätin und Hauswirtschaftsmeisterin für die Freien Wähler im Bezirkstag, "und ich finde, ich habe gute Arbeit gemacht, vor allem im sozialen Bereich", sagt sie. "Ich hätte das auch gerne weiter gemacht, als Direktkandidatin, übrigens die einzige weibliche im gesamten Stimmkreis, wäre mir der Einzug in den Bezirkstag auch bestimmt gelungen. Und man richtet ja auch sein Leben darauf aus", erzählt sie am Dienstag im Gespräch mit der SZ. Die Enttäuschung über dieses Missgeschick ist ihr deutlich anzuhören. "Man hat das Gefühl, es wird einem der Boden unter den Füßen weggezogen. Schön ist das für mich nicht".

Marianne Heigl sah sich als aussichtsreiche Direktkandidatin, nun ist sie auf Platz sieben der Liste. (Foto: Marco Einfeldt)

Die Freien Wähler selbst reagieren auf die Stimmzettel-Verwirrung mit einer dürren Pressemitteilung, der zu entnehmen ist, dass nach Ausgabe der Stimmzettel für die Briefwahl zur Bezirkstagswahl 2013 für den Landkreis Freising festgestellt worden sei, dass Rainer Schneider irrtümlich als Stimmkreiskandidat aufgeführt sei. Im Gegensatz dazu sei die als Direktkandidatin gewählte Marianne Heigl dort als Listenkandidatin aufgeführt. "Grund ist offensichtlich eine Verwechslung der beiden Formblätter über die Wahlniederschrift bei der Einreichung an die Regierung von Oberbayern."

Auf Nachfrage erklärte Sonja Kieslinger als Mitglied im Kreisvorstand der Freien Wähler: "Wir drücken Marianne Heigl nun die Daumen und sind aber davon überzeugt, dass unserer Kandidatin auch unter den veränderten Rahmenbedingungen auf Platz sieben der Liste der Einzug in den Bezirkstag wieder gelingt, nachdem sie in den vergangenen fünf Jahren so gute Arbeit geleistet hat".

Die Betroffene selbst ist da nicht so optimistisch. "Das ist ja sehr schön, dass sie das so sehen, aber was man im Bezirkstag macht und wie wichtig dieses Gremium ist, das weiß doch nur ein gewisser Kreis und nicht die Mehrheit der Bevölkerung". Wie das mit der Verwechslung der beiden Formblätter passieren konnte, versteht sie nicht so recht. "Das saßen ja mehrere Leute drüber, auch Akademiker".

Rainer Schneiders Chancen haben sich erhöht. (Foto: FRG)

Die Freien Wähler wollen nun über Zeitungsannoncen aufklären und den Widerspruch zwischen der Information auf den Plakaten und den Stimmzetteln so erläutern. Auch der Flyer führt Marianne Heigl noch als Direktkandidatin, "aber der ist schon im Druck, das können wir nicht mehr stoppen", bedauerte das Sonja Kieslinger. Den Freien Wählern war ihr Irrtum zunächst selbst gar nicht aufgefallen. Andere Kandidaten für den Bezirkstag hatten das Durcheinander bemerkt und daraufhin den Bezirkstag kontaktiert. Der wiederum meldete sich daraufhin beim Vorstand der Freien Wähler.

© SZ vom 28.08.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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