Auch am Freitag versicherte CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt wieder: "Vor einer Gerichtsentscheidung wird es keinen Baubeginn geben." Egal, wen man fragt - ob Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) oder Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) - sie alle sagen diesen einen Satz. Er soll Klarheit bringen und beruhigen.
Demo gegen dritte Startbahn:Demonstrant bewirft Dobrindt mit Tomate
"Die Zeit der Gespräche ist vorbei": Hunderte demonstrierten vor der CSU-Zentrale in München mit zahlreichen Plakaten und in Sprechchören. Dann wirft ein Demonstrant eine Tomate - und trifft Generalsekretär Alexander Dobrindt.
Doch die Gerichte müssen über mehrere Dinge entscheiden. Da ist zum einen der "Sofortvollzug". Der besagt, dass der Airport eigentlich sofort losbauen könnte. Doch dagegen werden die Ausbaugegner Einspruch einlegen. Ein Gericht muss dann entscheiden - vermutlich wird diese Entscheidung schon in wenigen Monaten fallen.
Die Klagen in der Hauptsache dagegen, also die Fragen nach der Notwendigkeit des Ausbaus, nach dem Lärmschutz und dem Ausmaß der Naturzerstörung, werden sich vermutlich über Jahre hinziehen. Der Flughafen hat bisher aber nur zugesichert, die Klagen gegen den Sofortvollzug abzuwarten.
Nach einem positiven Urteil sollen jedoch die Bagger rollen. Auf diese relativ frühe Entscheidung beziehen sich auch die Aussagen von Dobrindt, Seehofer und all den anderen.
Ausbaugegner wie der Grünen-Landtagsabgeordnete Christian Magerl fordern dagegen vom Flughafen, mit dem Baubeginn bis zur Klärung der Hauptsache-Verfahren zu warten. Doch darauf wird sich der Flughafen kaum einlassen - denn die ersten Jets sollen bereits 2015 abheben.