Nächsten Donnerstag, 29. Oktober, um 13 Uhr ist es soweit: Nach derzeitigem Stand der Dinge wird Ministerpräsident Horst Seehofer dann nach Attaching kommen, um dort wie versprochen mit den Gegnern einer dritten Startbahn über den Ausbau des Flughafens im Erdinger Moos zu sprechen. Dies bestätigte Hartmut Binner, Sprecher des Aktionsbündnisses Aufgemuckt, auf Nachfrage. Auch Rainer Hutka, Pressesprecher der Bayerischen Staatskanzlei, bekundete diesen Termin, ohne allerdings Einzelheiten zu nennen. Das werde noch rechtzeitig geschehen, sagte er.
Nicht dass bei dem Besuch des Ministerpräsidenten etwas geheim gehalten werden solle. Es müssten aber gewisse Sicherheitsvorschriften eingehalten werden, erläuterte dazu Binner. Der Sprecher des Aktionsbündnisses steht derzeit ständig mit der Staatskanzlei in engem Kontakt, um Einzelheiten zu besprechen. Auch mit Seehofer selbst, doch dieser sei bis Dienstagmittag nicht erreichbar gewesen, erzählt Binner. In Attaching wird einstweilen eifrig an den Vorbereitungen für den Besuch des Ministerpräsidenten gearbeitet. Soweit es die Sicherheitsbestimmungen zulassen, sollen nach Wunsch Binners so viele Startbahngegner wie möglich an dem Gespräch teilnehmen und es mitverfolgen können. Der Empfang für Seehofer soll jedenfalls herzlich und freundlich ausfallen. Das Getöse von Trillerpfeifen von protestierenden Startbahngegnern sei an diesem Tag unerwünscht, sagt Binner. Schließlich wolle man den Ministerpräsidenten an einem Tag, an dem er vielleicht in Attaching aus Sicht des Aktionsbündnisses eine gute Nachricht verkünden wolle, nicht verärgern. Das Treffen solle frei von Parteipolitik sein. Deshalb wird auf Banner mit den entsprechenden Sprüchen verzichtet.
Das Treffen Seehofers mit dem Aktionsbündnis in Attaching veranlasst die Fraktion der Grünen im Kreistag dazu, einen Eilantrag auf die Verlegung der für diesen Tag vorgesehenen Kreistagssitzung zu stellen. Deren Beginn solle von 14.15 auf 15.30 Uhr verschoben werden, heißt es in einem entsprechenden Schreiben. Birgit Mooser-Niefanger begründet dies im Namen ihrer Fraktion damit, dass sich der Kreistag geschlossen gegen den Bau einer dritten Startbahn ausgesprochen habe. Deshalb sollten dessen Mitglieder die Gelegenheit dazu haben, die Betroffenen in Attaching mit ihrer Anwesenheit zu unterstützen und einmal mehr zu zeigen, dass es im Landkreis keine Zustimmung für einen Flughafenausbau gebe.