Freimann:Caserna Bavarese

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In der Bayernkaserne soll nun doch die Magistrale umgesetzt werden

Von Jerzy Sobotta

FreimannEin wenig italienisches Lebensgefühl könnte in Zukunft auf dem Gelände der Bayernkaserne aufkommen, denn die Häuser an der Ost-West-Achse, also parallel zur Heidemannstraße, sollen Arkaden bekommen. Mit Bologna und seinen 38 Bogenkilometern kann das zukünftige Neubaugebiet zwar dann nicht mithalten, aber immerhin wird sich die geplante Straße fast einen Kilometer mitten durch das Viertel ziehen. Magistrale wurde sie daher auch genannt und obendrein noch mit einem neuartigen Konzept versehen: Grünstreifen und Parkplätze sollten zwischen den Fahrstreifen liegen, so, dass parkende Autos nicht die Häuserfassaden verstellen. Das würde auch zahlreiche Bäume vor der Rodung retten, die entlang der künftigen Straße wachsen.

Schon schien es, dass diese Idee nicht in die Wirklichkeit umgesetzt werden könnte. Denn an dem geplanten Abstand von 2 7 Metern von Hauskante zu Hauskante wollten die Planer festhalten. Die Magistrale aber wäre gut zehn Meter breiter. Das Platzproblem ist aber nun gelöst. Arkaden werden auf beiden Straßenseiten den Fußgängerweg überdachen. Darauf einigte sich das Planungsreferat mit externen Planern bei einem Runden Tisch.

Dabei wurden auch Forderungen des Bezirksausschusses (BA) Schwabing-Freimann berücksichtigt. Dieser hatte scharfe Kritik geäußert, nachdem das drohende Aus der Magistrale bekannt geworden war. "Das haben wir nun abgewendet. Dadurch haben wir einen erheblichen Anteil daran, dass ein schönes Stück Stadt entsteht", sagt BA-Vorsitzender Werner Lederer-Piloty (SPD). Auch weitere Forderungen seien in den Bebauungsplan eingegangen: Ein Jugendhaus soll in der Nähe der Sportplätze entstehen, also weiter im Süden als bisher geplant, wo es die Anwohner nicht stört. Im nahegelegenen Park wird außerdem ein Hügel zum Rodeln und mit bester Aussicht entstehen.

Lebenswerter werden auch die Innenhöfe. Statt einer Feuerwehrzufahrt sollen die Häuserblocks um sie herum ein zweites Treppenhaus bekommen, das im Ernstfall auch als Fluchtweg genutzt werden kann. Eine Forderung des Bezirksausschusses hingegen ist neu: Die Stadt soll ein Koordinierungsgremium schaffen, das die Abstimmung zwischen städtischen Fachgremien, privaten Investoren und Bauunternehmen sicherstellt. Dieses würde aus externen Fachleuten bestehen und hätte viele wichtige Entscheidungen zu treffen. Etwa darüber, in welcher Reihenfolge das neue Viertel entsteht, welche Geschäfte dort einziehen oder wie die Schulen oder Bibliotheken aussehen werden. Vorbild ist dafür die Gesellschaft MRG, die seit 1994 die Umsetzung der Messestadt Riem begleitet hat.

© SZ vom 25.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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