Freiham:Neue Straßen für Freiham

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Stadt beginnt mit der Erschließung des Neubauviertels am Stadtrand, auch die Bodenseestraße wird ausgebaut

Von Ellen Draxel, Freiham

Die grüne Wiese wird zum Stadtviertel: Für den ersten, 85 Hektar großen Abschnitt Freiham-Nord mit rund 4000 Wohnungen für 10 000 Einwohner will die Stadt jetzt "Zug um Zug" die Baufelder ausschreiben. Anfang kommenden Jahres sollen die ersten Grundstücke vergeben werden, damit im Frühjahr/Sommer 2017 der Bau starten kann. Zwei Grundschulen auf dem Areal entstehen bereits, sie können nach derzeitiger Planung schon 2017 ihren Betrieb aufnehmen.

Um den Schülern Sicherheit auf ihrem Schulweg zu bieten und den künftigen Eigentümern eine "zeitnahe" Bebauung zu ermöglichen, soll außerdem bereits in den kommenden Wochen mit der verkehrlichen Erschließung des Neubaugebiets begonnen werden. Das gesamte Gelände wird dafür um bis zu 1,50 Meter mittels einer Kiesaufschüttung angehoben, der Freihamer Weg vorerst im Bereich der künftigen Grundschule im Quartierszentrum aufgelassen und bis Ende 2016 vollständig zurückgebaut. Die Schließung des Freihamer Wegs soll nicht nur die Pretzfelder Straße entlasten, sondern vor allem den von Anliegern befürchteten Durchgangsverkehr von Freiham nach Neuaubing unterbinden. Ebenfalls von kommendem Jahr an plant das Baureferat, das Straßennetz innerhalb Freihams auszubauen.

Vorgesehen ist zunächst ein Provisorium inklusive Gehwegen und Beleuchtung. Parallel dazu sollen die Knotenpunkte an der Anton-Böck- und der Hans-Steinkohl-Straße, die die Straßen in Freiham mit der Bodenseestraße verbinden, sowie der Fußgängerbereich an der Hans-Steinkohl-Straße mit blinden- und rollstuhlgerechten Ampeln oder Zebrastreifen ausgestattet werden. Die Bodenseestraße selbst wird ab der Wiesentfelser Straße stadtauswärts um zwei auf insgesamt vier Spuren erweitert. Sie erhält großzügig dimensionierte Geh- und Radwege.

45 Bäume müssen dem Umbau der Hauptverkehrsachse allerdings erst einmal weichen. Dafür werden am Ende dort aber wieder etwa 80 neue Bäume gepflanzt. Während der Umbauphase soll die Bodenseestraße voll benutzbar bleiben, eine Spur in jeder Richtung steht laut Baureferat immer zur Verfügung. Die bestehenden Wohngebiete, verspricht die Behörde, würden durch den Baustellenverkehr nicht beeinträchtigt. Bagger, Lastwagen und sonstige Fahrzeuge benutzten "ausschließlich" die provisorischen Straßen im Planungsgebiet: Entweder erreichten sie die Autobahn A 99 über die Bodenseestraße oder die Lindauer Autobahn A 96 über die Wiesentfelser/Anton-Böck-Straße.

Für die bis voraussichtlich Ende 2017 dauernde vorläufige Erschließung des Quartiers und den Ausbau der Bodenseestraße rechnet die Stadt mit Kosten von etwa 30 Millionen Euro - einschließlich des Baus der Trambahnwendeschleife, die die Bodenseestraße mehrfach queren und ihre Endhaltestelle am S-Bahnhof Freiham haben soll. Der Anschluss an die Autobahn A 99 ist in diesem Finanzpaket noch nicht enthalten.

© SZ vom 01.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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