Flughafen München:Satellitenterminal erhält eine "Towerbar"

Am Londoner Flughafen Heathrow, erzählt Rainer Beeck von der Betreibergesellschaft des Münchner Flughafens, werde die Nummer des Flugsteigs immer erst 20 Minuten vor Abflug bekannt gegeben. Die Strategie dahinter: Der Fluggast streift dann noch möglichst lange durch die Shops und Restaurants - und lässt so den einen oder anderen Euro am Flughafen zurück. In München indes, versichert Beeck, mache man das nicht: "Wir geben das Gate bekannt, sobald wir es kennen." Möglichst viel Geld an den Passagieren verdienen will der Flughafen dennoch. Immerhin erwirtschaftet er 49 Prozent seines Jahresumsatzes von 1,2 Milliarden Euro im Bereich "Non Aviation", also mit Vermietung und Betrieb von Läden und Gastronomie.

Im neuen Satellitenterminal, das der Airport gemeinsam mit der Lufthansa für 877 Millionen Euro auf dem östlichen Vorfeld hochzieht, wird es deshalb einen "zentralen Marktplatz" geben. Mit dem wollen Beeck und seine Leute die Kunden möglichst zum Konsumieren bewegen. Dort sind eine ganze Menge Shops und Restaurants angesiedelt. Außerdem ist eine "Towerbar" geplant, die um den in das neue Gebäude integrierten Vorfeld-Tower angesiedelt ist. Unterm Strich erweitern Flughafen und Lufthansa durch das Satellitenterminal ihre zu vermarktenden Flächen für Handel und Gastronomie um etwas mehr als 7000 Quadratmeter. Zum Vergleich: Im Terminal 2 stehen mehr als 17 000 Quadratmeter zur Verfügung. Beecks Ziel: Durch die zusätzlichen Handelsflächen soll der Anteil des Non-Aviation-Bereichs am Gesamtumsatz der Betreibergesellschaft nach der Inbetriebnahme des Satelliten, die für April 2016 geplant ist, auf "deutlich über 50 Prozent" steigen.

© SZ vom 21.10.2015 / mvö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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