Flughafen München:Ein Reifenplatzer als Startbahn-Indikator

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"Reifenplatzer vor dem Abheben", 15. Januar, und "Umstrittene Rekorde", 16. Januar:

Geschönte Zahlen?

Zugegeben, am Samstag ist der Abend-Rush nicht ganz so groß wie an Wochentagen. Aber der Flugbetrieb konnte ohne nennenswerte Behinderungen über Stunden auf nur einer Startbahn abgewickelt werden. Ist die Auslastung des Flughafens wirklich so hoch, wie die Flughafenleitung immer behauptet? Werden da Zahlen nicht abenteuerlich geschönt?

Hans Lüdorf Kirchheim-Heimstetten

Tonnenweise Probleme

"Ausgezeichnete Verkehrsergebnisse" bedeuten die steigenden Flugbewegungen für den Chef des Flughafens München, Michael Kerkloh, und auch Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter freut sich. Ja, der Gewinn steigt - aber bekanntlich ebenso die Emissionen von Kohlendioxid, Feinstaub, Stickoxiden und Lärm.

Der Flugverkehr wird weiter zunehmen, solange Fliegen - erstens - viel zu billig ist (Umweltfolgekosten sind nicht kalkuliert!) und - zweitens - "den Flieger nehmen" zum guten Stil gehört: Städtetrips am Wochenende, Urlaub auf den Kanaren, Geschäftsflug München-Düsseldorf, all das müsste eigentlich gesellschaftlich geächtet sein.

Denn die Zahlen sprechen für sich, sollte man denken: Für einen einfachen Flug von München nach New York beträgt die Kohlendioxid-Emission 2,3 Tonnen.

Das entspricht ungefähr unserem klimaverträglichen Jahresbudget an Kohlendioxid.

Bitte also keine Diskussion um den scheinbar objektiven Bedarf einer dritten Flughafen-Startbahn, sondern eine politische Willensentscheidung: In welcher Welt und auf wessen Kosten wollen wir leben? Und wie wollen wir mit einer "Weiter-so"-Politik jemals die Klimaziele erreichen? Susanne Polewsky, Berg

Zwei Startbahnen sind genug

Wegen einem geplatzten Reifen ist eine von zwei Landebahnen für einige Stunden gesperrt worden. In dieser Zeit wurden alle Starts und Landungen auf die noch offene Landebahn verlegt. Trotzdem kam es nur vereinzelt zu Verzögerungen. Einen Tag später ist zu lesen: Die Zahlen von 2017 blieben hinter den Erwartungen zurück, weniger Flüge als erwartet, immer noch weit hinter den Rekordzahlen von 2007. Warum brauchen wir also eine dritte Startbahn?

Nur für ein paar Wochen vermehrter Flugbewegungen zur Ferienzeit? Bernhard Pfeiffer, München

© SZ vom 25.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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