Feuerwehr:Betrunkene auf dem Oktoberfestzelt, Blitzeinschläge, Fliegerbomben

82 243 Mal musste sie ausrücken: 2015 war ein besonders arbeitsreiches Jahr für die Münchner Feuerwehr.

Von Susi Wimmer

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(Foto: Td_Welle)

Das Jahr 2016 wird für die Münchner Feuerwehren ein ganz besonderes werden: Zum einen feiern die freiwilligen Helfer ihren 150. Geburtstag, und zum anderen wird im Mai das Katastrophenschutzzentrum an der Heßstraße in Schwabing in Betrieb gehen. Die erste Feuerwache, in der Berufs- und Freiwillige Feuerwehr unter einem Dach vereint sind. Weil er zwangsgeräumt werden sollte, sprengte im Juli ein Mann in der Zillertalstraße seine Wohnung in die Luft und zwingt die Einsatzkräfte auszurücken.

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(Foto: Conrad)

Wie eng die beiden Feuerwehren zusammenarbeiten, demonstrierten Oberbranddirektor Wolfgang Schäuble und Stadtbrandrat Rupert Saller auch am Dienstag bei der gemeinsamen Jahrespressekonferenz. Zwei Gründe zum Feiern reichen der Feuerwehr aber auch nicht aus. Höhenretter der Feuerwehr bargen im März einen verletzten Bauarbeiter an der Leopoldstraße aus einem Aufzugsschacht.

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(Foto: Zettl Wolfgang 'C')

Ende März sind es auch noch exakt 50 Jahre, dass die Berufsfeuerwehr zusammen mit einem fest eingeteilten Notarzt zu einer Unfallstelle ausrückt. Eduard Höcherl, leitender Notarzt und seit 30 Jahren mit von der Partie, erzählte von der Anfangsidee, nicht den Patienten möglichst rasch in eine Klinik zu bringen, sondern den Arzt hinaus auf die Straße zu schicken. Eine entgleiste Straßenbahn wird zurück auf die Schiene geschoben.

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(Foto: Bodmaier)

Heute ist das System so weit ausgebaut, dass die Feuerwehr mit dem Notarztwagen an Kliniken stationiert ist und das Rettungsteam samt Notarzt binnen 60 Sekunden im Auto sitzen und losfahren kann. Ein Skorpion musste aus den Heidelbeeren eines Supermarktes entfernt werden.

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(Foto: Bodmaier)

Die Einsatzzahlen bei der Münchner Feuerwehr sind im vergangenen Jahr sprunghaft angestiegen, was wohl dem Sturmtief Niklas geschuldet ist, das Ende März drei Tage lang durch die Landeshauptstadt fegte. 17 000 Notrufe gingen in der Leitstelle ein, die Feuerwehren erlebten "60 Ausnahmestunden", wie es in der Bilanz 2015 heißt. Das Sturmtief Niklas ließ ein Gerüst einstürzen.

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(Foto: Steiger)

Insgesamt rückte die Berufsfeuerwehr zu 82 243 Alarmen aus, gut 6000 mehr als im Vorjahr. Brände machen schon längst nicht mehr den größten Anteil aus bei der Arbeit der Feuerwehr: 4982 Brandalarme stehen 77 261 Ausrückern unter der Rubrik "Hilfeleistungen und Rettungsdienste" gegenüber. Einsatzkräfte der Feuerwehr kümmern sich im Stadtgebiet um eine überflutete Straße nach einem schweren Gewitter im Juni 2015.

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(Foto: Osterloher)

Das können kuriose Einsätze sein, wie etwa der Mini-Skorpion, den eine Familie Anfang Juli zusammen mit einer Schale Heidelbeeren aus dem Supermarkt mit nach Hause brachte, oder Terrier-Dame Cinderella, die im Februar in der Richelstraße aus einem Schacht geborgen werden musste, oder ein Betrunkener, der während des Oktoberfestes vom Dach des Winzerer Fähndls gerettet wurde. Spektakulär waren auch der Fund einer Fliegerbombe im Oktober im Hof des Deutschen Museums sowie der Blitzeinschlag in das Hofgartentor am Odeonsplatz. Im Juni bleibt an der Rosenheimer Straße ein Lkw stecken. Die Feuerwehr birgt das Auflieger-Wrack.

© SZ vom 23.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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