Schön ist die Grundschule am Canisiusplatz geworden. Nach vier Jahren Bauzeit ist sie nun endlich fertig, und die Schüler sind heilfroh. "Wir haben in der Pause immer so eingequetscht Ball gespielt, und dann ist uns der Ball oft in die Baustelle gefallen", sagt die neunjährige Vanessa. "Bis die Bauarbeiter uns gehört haben, war die Pause auch schon wieder vorbei." Nun können sie wieder ausgelassen toben, ohne dass die Baustelle ihre Bälle schluckt. Während der vergangenen Jahre mussten die Schüler und ihre Lehrer so einiges an Baulärm und Einschränkungen im Schulalltag ertragen. "Als die Bauarbeiter das Dach gedeckt haben und man aus dem Fenster geschaut hat, sah das wie ein Wimmelbuch aus", erinnert sich Anja Hefele, die Schulleiterin.
Die größte Einschränkung für die Kinder waren die fehlenden Sportmöglichkeiten. Denn die Container wurden direkt auf dem Sportplatz aufgebaut. Der Kiesplatz, der in der Pause als Ersatz dienen musste, taugte so gar nicht zum Fußballspielen. "Ich finde das jetzt viel besser, da kann man besser hechten", sagt Theresa, zehn Jahre alt.
Das neue Schulhaus ist sehr modern, mit Beamern und Whiteboards in den Klassenräumen und sogar einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach. Die alte Holztreppe des Schulhauses ist jedoch aus nostalgischen und vor allem denkmalschützerischen Gründen erhalten geblieben. Sie knarzt und riecht noch immer so wie vor 50 Jahren. Das behauptet zumindest Elisabeth Stürzer, die 1965 hier zur Schule ging. Nach der offiziellen Eröffnungsfeier streift sie durch die Gänge und kann es kaum glauben, wie ähnlich der frisch renovierte Bau dem aus ihrer Schulzeit doch ist. Dank des Anbaus an das ursprüngliche Schulhaus kann das Tagesheim der Schule nun auch endlich in das Gebäude integriert werden. Das bedeutet vor allem kürzere Wege für Schülerin Pia, sieben Jahre. Sie freut sich, dass sie ihren schweren Ranzen nun nicht mehr so weit schleppen muss.
Bei der Eröffnungsfeier dichteten die Kinder des Tagesheims sogar eigens das Lied "Rock mi" der Band Voxxclub um und sangen zu rhythmischem Klatschen "die Canisius-Schui hat a Tagesheim". Schulleiterin Hefele und Detlev Langer vom Baureferat sind sich, trotz der Einschränkungen bei Pausen- und Sportmöglichkeiten für die Schüler, einig, dass der Bau im Großen und Ganzen ein voller Erfolg geworden ist und vergleichsweise wenig Probleme bereitet habe. Vom Budget, das ihnen der Stadtrat zur Verfügung gestellt hatte, blieb sogar etwas übrig.
Die Wände dekorierten die Schüler mit selbstgemachten Papiergirlanden, die sie mit ausgestanzten Herzen verziert oder wie große Pizzastücke bemalt haben. Alle haben sie ein großes Grinsen auf ihrem Gesicht, als sie die Gäste nach dem offiziellen Teil durch ihr Schulhaus führen. "Das war so schön, als das fertig war", sagt Vanessa, "da hat man sich gedacht, ja, das hat sich gelohnt, dass es so laut war".